Steigende Butterpreise beschäftigen Verbraucher
Milchviehhalter informierten auf der Get über Milchprodukte, die Erzeugung und die Preise. Die Zahl der Milchbauern im Kreis ist drastisch zurückgegangen
Landkreis Vor ein paar Monaten ging es durch die Schlagzeilen: Die Butterpreise sind stark gestiegen. Wie sich auf den Gundelfinger Erlebnistagen zeigte, ist dieses Thema noch längst nicht vom Tisch. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) war dort vertreten und stellte fest: Das war die Frage, die die Menschen am dringendsten bewegte.
Anfang Mai hatten führende Discounter ein 250-Gramm-Paket Butter noch für 1,30 Euro verkauft – bis September stieg der Butterpreis aber um mehr als 50 Prozent auf fast zwei Euro.
Ein Verbraucher nach dem anderen fragte deshalb dem BDM zufolge nach den Gründen des fühlbaren Preisanstiegs und, ob die zusätzlichen Gewinne aus den Butterverkäufen auch bei den Milchviehhaltern
Die Kunden wollen wieder fetthaltige Produkte
ankämen – oder hauptsächlich in die Taschen von Molkereien und Handelskonzernen fließen würden.
Die Milchviehhalter erklärten, dass die gestiegenen Butterpreise zum einen darauf zurückzuführen seien, dass die Milchanlieferungsmenge des Jahres 2017 aufgrund von Betriebsaufgaben und mengenreduzierenden Programmen der Europäischen Union geringer als im Vorjahr sei. Zum anderen habe sich das Verbraucherverhalten verändert.
Der Verbraucher konsumiere seit einigen Jahren wieder fetthaltigere Produkte, weshalb sowohl der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter als auch der Fettpreis insgesamt angestiegen seien. Diese Faktoren trieben Butternotierung in die Höhe.
Zwar habe der höhere Butterpreis nach Angaben des BDM-Kreisvorsitzenden Josef Bissinger auch dazu beigetragen, dass die Milcherzeugerpreise sich von teilweise unter 25 Cent im Jahr 2016 auf derzeit 37 bis 40 Cent erhöht hätten. Da andere Milchleitprodukte wie Magermilchpulver aber noch immer auf niedrigem Niveau gehandelt werden würden, seien die Milcherzeugerpreise nach wie vor nicht kostendeckend. Die Landwirte müs- sen noch die Verluste der vergangenen beiden Jahre kompensieren, sagt Bissinger.
schockiert waren die Verbraucher in diesem Zusammenhang vom zentralen Infostand-Plakat des BDM, aus dem hervorging, dass seit 2010 etwa 29 Prozent der Milch- bauern im Landkreis Dillingen die Milchproduktion aufgeben mussten.
Bissinger wies darauf hin, dass die schwierige Marktlage der zurückliegenden beiden Jahre durch ein ÜberBesonders angebot an Milch auf dem europäischen Markt verursacht worden war.
Auf Initiative der EU und der Bundesrepublik Deutschland wurde mit mengenbegrenzenden Maßnahmen im Rahmen des Milchmengenreduzierungsprogramms und der Milchsonderbeihilfe reagiert. Das Programm habe zur Reduktion der Milchmenge auf dem europäischen Markt beigetragen. Jedoch gebe es noch die gewaltigen Milchpulver-Interventionsbestände der Europäischen Union in Höhe von 350000 Tonnen, die maßgeblich für das weiterhin niedrige Niveau der Milchpulverpreise verantwortlich seien. Josef Bissinger fordert von der Politik den Milchpulverberg marktunschädlich abzubauen.