Dem Wolf droht der Abschuss
Agrarminister greifen jetzt durch
Lüneburg Die Agrarminister von Bund und Ländern haben sich zum Schluss ihrer Herbsttagung in Lüneburg zum Thema „Wolf“angenähert. Nach einer Beratung mit SPDBundesumweltministerin Barbara Hendricks hatten Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) erklärt, dass künftig komplette „Problemrudel“abgeschossen werden könnten. „Wir begrüßen außerordentlich die Veränderung der Positionen der Bundesregierung, aber auch der niedersächsischen Landesregierung in der Frage der Wolfsregulierung“, sagte Peter Hauk, CDU-Landwirtschaftsminister
„Auffällige Wölfe müssen getötet werden.“Till Backhaus, SPD Landwirtschaftsminister von Mecklenburg Vorpommern
von Baden-Württemberg. Der Wolf sei nicht mehr akut gefährdet, so Hauk. Umstritten blieb eine Aufnahme ins Jagdrecht. „Auffällige Wölfe müssen getötet werden“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns SPD-Landwirtschaftsminister Till Backhaus. Man brauche nun dringend eine Definition, was ein auffälliger Wolf sei.
Die Landwirtschaftsminister fordern zudem, die von der EU geplante Überarbeitung der Ökoverordnung abzulehnen. Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) nannte die EU-Pläne eine „Farce“, weil sie mit mehr Bürokratie und Belastungen für die Ökobauern verbunden seien. „Es käme zu völlig unsinnigen Regelungen, wonach etwa das Schnabelkürzen bei Legehennen im Ökolandbau wieder erlaubt sein würde“, erklärte er. Die Ökoverordnung der EU soll ab 2020 an Standards für den Anbau und Import von Bioprodukten vorgeben.
Die Minister forderten, dass die Milchbauern weiter unterstützt werden. Die freiwillige Mengenreduzierung habe zu einer Entlastung am Markt geführt, doch könne eine neue Krise kommen, warnte Meyer. Die Milchpulverbestände sollten mit geringen Auswirkungen auf den Preis abgebaut werden.