Wenn Geist und Seele nach Hilfe schreien
Im Foyer der Sparkasse Dillingen sind emotionale Bilder zu sehen. Wie Malen bei Depressionen helfen kann
Dillingen Leidende Seelen. Verloren gegangenes Selbstwertgefühl. Antriebslosigkeit. Ein Leben ohne Freude. Die Künstler, die die Bilder gemalt haben, die aktuell im Foyer der Kreis- und Stadtsparkasse in Dillingen zu sehen sind, haben eine besondere Geschichte. Bei den Exponaten handelt es sich um Werke von Mitgliedern der Selbsthilfegruppe „Depression“der Caritas in Dillingen sowie der kreativen Gruppe der Elisabethenstiftung in Lauingen. Organisiert wurde die Ausstellung mit über 20 Bildern von der Selbsthilfegruppe Transmitter anlässlich der Tage der seelischen Gesundheit im Landkreis Dillingen, die in diesem Jahr unter dem Titel „Depression – was nun?“stehen. „Eine äußerst wichtige Möglichkeit der therapeutischen Behandlung stellt das Malen mit den Betroffenen dar“, sagt Ulrike Wenger von der Selbsthilfegruppe Transmitter.
Dabei soll ihnen der Umgang mit Farben helfen, ihren negativen Gedankenschleifen zu entkommen. Die ausgestellten Bilder sind dabei auch Ausdruck für den Versuch, wieder das eigene Leben zu leben, und daher auch von der Farbintensität sowie den Motiven äußerst unterschiedlich. Da hängen neben abstrakten Farbspielen farblich zurückhaltende Landschaftsbilder und Stillleben oder auch in kräftigem Rot gehaltene Handstempel an den Ausstellungstafeln. Die Bilder zeigen den Versuch der an Depressionen leidenden Menschen, wieder offen zu leben.
Depression kann jeden treffen, sagte Ferdinand Müller von der Selbsthilfegruppe Transmitter. Den Betroffenen mache nicht nur die Erkrankung selbst zu schaffen, sondern häufig auch das Unverständnis der Mitmenschen. Daher sei es auch wichtig, den Menschen für ihre kreative Arbeit eine Plattform zu bieten.
Stefan Ortner, Marktbereichsleiter der Sparkasse Dillingen, freute sich über die Tatsache, bereits zum wiederholten Male diese Ausstellung in der Hauptgeschäftsstelle in der Königstraße zeigen zu können.