255 coole Blasmusiker
Das Jugendkapellenkonzert in Dillingen erfüllt alle Erwartungen. Eine bunte und begabte Mischung
Dillingen Das angekündigte „coole“Jugendkapellenkonzert des Bezirks 17 im Allgäu-Schwäbischen Musikbund erfüllte am Nationalfeiertag die großen Erwartungen. In der Dillinger Sebastian-Kneipp-Halle präsentierten sich 255 Jugendliche aus fünfzehn Musikvereinen in sechs Blasorchestern. Bezirksvorsitzender Josef Werner Schneider würdigte in seiner Begrüßung das pädagogische Geschick der Dirigenten, die in ihren Jugendkapellen viele Stilrichtungen der Blasmusik mit großem Erfolg einübten. Davon konnten sich Landrat Leo Schrell, sein Stellvertreter Alfred Schneid, Dillingens Zweiter Bürgermeister Franz Jall, Bächingens Rathauschef Roland Grandel und Franz Klarmann (ASM) sowie die begeisterten Zuhörer in der überfüllten Sporthalle überzeugen.
Anton Kapfer, Vorsitzender der Dillinger Kulturtage, sprach den Verantwortlichen die Anerkennung für den hohen Ausbildungsstand aus und überreichte an die Dirigenten Buchgeschenke.
Es war ein gelungener Schachzug, benachbarte Jugendkapellen zu einem Ad-hoc-Orchester zusammenzufügen. Das erhöhte die Schlagkraft, spornte die jungen Musiker zusätzlich an und diente dem zum Teil spektakulären Ergebnis. Bestens vorbereitet zeigten die einzelnen Register ihre technische Reife, ein harmonisches Zusammenspiel und rhythmische Gewandtheit. Die geschickte Auswahl der Stücke traf die Interessenlage der Jugendlichen, die den Anforderungen gewachsen waren. Die Dirigenten konnten mit bestimmenden Gesten das Potenzial nutzen und die Musiker zielsicher führen.
Eine Percussionsgruppe mit insgesamt zwölf Akteuren aus Gundelfingen, Lauingen und Haunsheim belebte mit Anspannung und rhythmischer Sicherheit das Programm. An Congas, Bongos, Tomtom, kleiner und großer Trommel und Pauke begeisterten sie das Publikum, von Ingrid Philipp eindrucksvoll durch alle Klippen geleitet. Die Dirigentin hatte zur Verstärkung des Inklusionsorchesters der Lebenshilfe Dillingen „Blas den Blues“einige Mit- glieder ihrer Stadtkapelle Lauingen mitgebracht. Mit „La cucaracha“und einer Polka spielten sich die Musiker in die Herzen der Zuhörer. Ebenso herausfordernd war Ingrid Philipps Aufgabe, aus den „Wilden 100“bei „Sun Calypso“und „Siyahamba“den südamerikanischen und afrikanischen Sound herauszuarbeiten.
Dank ihrer Professionalität gelang das der Dirigentin und den nahezu einhundert Jugendlichen aus den Jugendkapellen Lauingen, Haunsheim, Gundelfingen und deren Vorstufengruppe mit Bravour. Zahlenmäßig ähnlich stark die Jugendkapellen aus Binswangen und Dasing, die Christoph Günzel dirigierte. Die Filmmusik aus „Shrek“und das arteigene Blasmusikstück „Aggressivo“hatten im Bezug auf Tonreinheit, Geamtklang und rhythmischer Durchdringung Vorzeigecharakter.
Nicht nur beim fulminanten Schluss des „Alpine Adventure“, sondern auch in „The Lord of Rings“bewiesen „Simply the Best“Qualität. Die Jugendkapellen aus Höchstädt, Lutzingen und Schwenningen mit ihrer Dirigentin Simone Feldengut zeigten großes Musikverständnis, sehr gutes Zusammenspiel und Flexibilität.
Die „Jungen Egautaler“setzten sich aus den Jugendkapellen Ziertheim/Dattenhausen, Reistingen, Mödingen und Wittislingen zusammen. Sie überraschten mit dem Adele-Pop-Song „Rolling in the Deep“und der Rock-Hymne „Some nights“. Angela Pflüger steuerte das ausgewogen besetzte Gemeinschaftsorchester klar und inspirierend durch die Klangwelten.
Die Sporthalle in Dillingen war voll
Ein beeindruckender Gesamtchor zum Abschluss
Höhepunkte bildete der Gesamtchor der 255 Jugendlichen, die einen Boogie (temperamentvoll Uwe Kaipf) und YMCA (animierend Simone Feldengut) elektrisierend vortrugen. Der tosende Beifall galt zu Recht der Leistung der Musiker sowie Bezirksschriftführer Kaipf, der souverän moderierte.