Es geht um die Kinder
Den Kindern die Lebensfreude zurückgeben, die sie verloren haben – das ist ein Wunsch, den Karl-Heinz Kreutzer bei der Eröffnung seines Kinderheims ausspricht. Ein Grund, der ausreicht, um das Projekt in Holzheim zu befürworten. Zu wenig Platz, kaum Parkplätze, keine Spielwiese vor der Tür – alles Argumente, die nicht haltbar sind. Die weniger wiegen als das Wohl der Kinder und Jugendlichen, die in ihrem Leben bisher nicht den richtigen Weg gefunden haben. Keine Familie an ihrer Seite haben, die sie auffängt. Zumal bei einem Grundstück von mehr als 500 Quadratmetern kaum von Platzmangel zu sprechen sein kann. Besser geht es immer. Es mag Objekte geben, die mehr Parkflächen bieten. Objekte mit einem größeren Garten. Und Objekte, in denen unweit keine Anwohner leben, die sich beschweren könnten. Doch ist nicht gerade das verkehrsberuhigte Wohngebiet mit der Nähe zu den Nachbarn der ideale Standort für junge Menschen? Vielleicht sind es die Ängste der Bürger, die gegen das Kinderheim sprechen. Möglicherweise fürchten sich einige vor Streitereien. Sorgen sich darum, dass die „Neuen“nicht imstande sind, sich zu integrieren. Berechtigte Befürchtungen.
Diakon Georg Steinmetz wünschte sich bei der Eröffnung, dass die Kinder keine Scheu haben, auf die Pfarrgemeinde Holzheim zuzukommen. Das ist der richtige Weg. Die Gemeinde sollte einen Schritt nach vorne machen – trotz der Differenzen. Selbst wenn der Standort nicht allen optimal vorkommt. Am Ende geht es nicht um den Standort, sondern um Kinder, die in dem Gebäude Am Breitenberg ein Zuhause finden wollen.