Von Mozart bis zu den Beatles
Musikgruppen aus Orten entlang der einstigen Via Danubia bringen die Alte Synagoge in Binswangen zum Klingen. Moderator Helmut Storr führt gut gelaunt durch den Abend
Binswangen Nicht mit Pauken, aber mit Trompeten, mit Klarinetten, Saxofonen und sogar einem Fagott feierten vier Musikgruppen, die aus Orten entlang der einstigen Via Danubia kommen, die Dillinger Kulturtage. Es wurde zu einem Lob auf die Musik und all die Menschen, die sich ihr verschrieben haben. Versammelt hatten sich das Klarinettenensemble „Klarischnättra“des Musikvereins Binswangen, das Trio „LaLiLu“aus Oberndorf/Lech, das Saxofonquartett des Musikvereins Donauklang Höchstädt/Blindheim und das Blechbläserensemble des Musikvereins Binswangen in der Alten Synagoge, wo ihnen ein stattliches Auditorium die Ehre gab.
Musikvereinsvorstand Roland Wagner präsentierte als Moderator den ortsansässigen Autor und Musikfreund Helmut Storr, der mit schwäbischem Zungenschlag, viel hinterkünftigem Humor, Reimfreude und musikgeschichtlichen Kenntnissen spitzbübisch durch den Abend führte.
Den barocken Glanz verlieh dem vielseitigen Konzert das Binswanger Blechbläserensemble gleich zum Auftakt mit dem „Präludium“von Marc-Antoine Charpentier, dessen Melodie als Eurovisionsmusik modernen Kultstatus errang. Mitakteur Konrad Bühler hatte auch die Organisation des Abends geschultert und bekam am Ende viel Beifall für seine erfolgreiche Vorarbeit. Dann das Kontrastprogramm mit dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms. Die musikalischen und hübschen Mädels von der „Klarischnättra“spielten sich damit schnell und voll engagiert in die Herzen der Zuhörer. Im Laufe des Abends glänzten sie noch mit dem „Klarinettenkuddelmuddel“von Christian Kunkel und mit „Bagatelle“von Clare Grundman.
Ein erfrischendes Moment brachte das Trio „LaLiLu“in den Konzertverlauf. Die drei jungen Leute traten selbstbewusst auf und bewiesen ihr erstaunliches musikalisches Können, unter anderem mit dem Fagott. Mit fünf Miniaturen von Libor Sima verzückten sie das Auditorium total. Auch ihr Divertimento No. 1 von Mozart bereicherte das Sonntagsprogramm. Es wurde ohne Ende applaudiert.
Das gemischte Saxofonquartett aus Höchstädt kam ganz modern daher. John Lennon und Paul McCartney schrieben das legendäre „When i’m sixty-four“. Die vier Musiker von „Donauklang“interpretierten das Stück imposant und begeisternd. Auch Freddie Mercurys „Bohemian Rhapsody“, gespielt von den Höchstädter Gästen, ließ das Publikum ins Schwärmen geraten.
Das Blechbläserensemble des Musikvereins Binswangen präsentierte zum Konzertschluss noch machtvoll die Ouvertüre aus Händels „Wassermusik“. Die Musiker brachten damit mühelos die ganze Synagoge zum Klingen. Und dem ganzen musikalischen Erlebnis setzten die Mädels der „Klarischnättra“mit dem fetzigen Radetzky-Marsch von Johann Strauß das Sahnehäubchen auf. Für die Zugabe sorgte das sympathische Trio „LaLiLu“mit dem Schlaf-Lied „La-Le-Lu“, einst berühmt geworden durch den Schauspieler Heinz Rühmann.
Rauschenden Beifall gab es für die teilnehmenden Gruppen des Konzertes und besonders für den gut gelaunten Moderator Helmut Storr, dem sein Job offensichtlich viel Spaß gemacht hatte. Unter den Gästen applaudierte auch stellvertretender Landrat Alfred Schneid.
Donauklang spielt Bohemian Rhapsody