Warum Eltern ihre Kinder zur Schule bringen
Leserbrief zum Thema „Empfangskomi tee vor der Schule“vom 16. Septem ber:
Leider wurde hier sehr einseitig berichtet. Ich fahre keinen SUV, bringe aber meinen sechs Jahre alten Sohn gelegentlich mit dem Auto zur Schule. Der Grund hierfür ist, wir wohnen etwa zwei Kilometer von der Schule entfernt, aber 50 Meter zu nahe an der Schule, sodass mein Sohn kein Anrecht auf die Fahrt mit dem Schulbus hat. Soll ich ein Kind, das im Straßenverkehr noch nicht sicher ist, allein quer durch die Stadt über stark befahrene Straßen schicken? Stellt sich doch eher die Frage: Warum haben nicht alle Grundschüler das Anrecht, mit dem Schulbus zu fahren? Würden vielleicht nicht auch andere Eltern ihre Kinder mit dem Schulbus fahren lassen, wenn sie das Anrecht hätten? Ob es gesundheitsfördernd ist, mit sechs Jahren mit einem vollgepackten Schulranzen zwei Kilometer durch den Smog des Straßenverkehrs zur Schule zu gehen, stelle ich infrage. Es mag durchaus sein, dass sich auch Eltern nicht korrekt im Straßenverkehr vor der Schule verhalten, aber eine solche Verallgemeinerung und die einseitige Berichterstattung halte ich für unangemessen. Warum wurden Eltern nicht gefragt, weshalb sie ihre Kinder mit dem Auto oder gar einem „SUV“zur Schule bringen? Genauso wie es notwendig ist, dass einige Lehrkräfte mit dem Auto zur Schule kommen und es hierfür Lehrerparkplätze gibt, muss es erlaubt sein, Kinder aus wichtigen Gründen mit dem Auto zur Schule zu bringen, wenn ihnen die Fahrt mit dem Schulbus von staatlicher Seite verwehrt wird. Außerdem wird in dem Bericht offensichtlich übersehen, dass die Fahrradprüfung in Bayern erst im 4. Schuljahr erfolgt und somit der vorgeschlagene „Drahtesel“auch keine Lösung für Grundschulkinder ist.
Florian und Regina Henke, Dillingen