Die vielen Baustellen der Gesundheit
Die AOK startet in ihre 22. Gesundheitswochen. Kinder, Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden dabei besonders berücksichtigt
Günzburg/Dillingen „Wir sind da.“Das hört sich fast so an, als ob jemand auf seine Verlässlichkeit aufmerksam machen wollte. Oder ist es doch eher ein Bekenntnis zur Region? Vielleicht auch beides. Jedenfalls hat mit diesen drei Worten die Günzburger Direktion der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) ihre diesjährigen Gesundheitswochen überschrieben, die mit einem Vortrag für geladene Gäste beginnen und die am 19. Oktober enden. Dass es bereits die 22. Gesundheitswochen sind, sagt in der Tat etwas über die Verlässlichkeit dieser Veranstaltungsreihe aus. Und dass die AOK im Zuge einer möglichen Strukturreform die Direktion Günzburg aufgeben könnte, hält Thomas Mehnert aus Gegenwartssicht für abwegig. „Die AOK steht ja gerade für ein regionales Geschäftsstellenmodell“, sagt der Bereichsleiter für Firmenkunden, der bislang auch Sprecher der Krankenkasse war. Die Aufgabe hat inzwischen Maximilian Schön übernommen.
Die Investitionen der AOK zeigen sich im gesamten Direktionsbereich (Landkreise Günzburg, Neu- Ulm und Dillingen): Im Januar wird die neue Geschäftsstelle in Neu-Ulm bezogen. Seit wenigen Monaten sind Mitarbeiter in der zeitgemäßen Krumbacher Geschäftsstelle tätig. Und die Geschäftsstelle in Lauingen wird in einigen Wochen für etwa sechs Monate generalsaniert – so lange übernimmt der Standort Dillingen die Betreuung der Kunden.
In diesem Jahr ist von der AOK laut Mehnert die „Schallmauer“von 150 000 Versicherten im Direktionsbereich durchbrochen worden. Der Marktanteil der AOK-Direktion Günzburg liegt bei 43 Prozent.
Auch die jährlich stattfindenden Gesundheitswochen dienen dazu, diese Position zu festigen oder weiter auszubauen. Und damit erfüllt die Krankenkasse zudem den gesetzlichen Auftrag, in die Prävention zu investieren. Von den sieben Euro pro Versicherten sollen nach dem Präventionsgesetz mindestens je zwei Euro für Maßnahmen in Kindergärten und Schulen sowie für die betriebliche Gesundheitsförderung entfallen. Die Gesundheitswochen sind ein Mix aus Vorträgen, Workshops, Kino- und Theatervorführungen. Den nichtöffentlichen Eröffnungsabend am heutigen Dienstag bestreitet in der Hauptsache Professor Heike Eschenbeck. Sie ist an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd im Bereich Pädagogische Psychologie und Gesundheitspsychologie tätig.
Der „Unternehmertag“beginnt am Mittwoch, 11. Oktober, um 18.30 Uhr in Leipheim, beim Kindersitz-Hersteller Britax Römer. Dr. Volker Busch (Regensburg) wird über das „Gehirn im Alltagsstress – Zwischen Reizflut und Multitasking“sprechen. Der Neurologe und Psychiater will auf Ansätze zum Steuern des digitalen Stresses hinweisen.
Kindergartenkinder erleben am Dienstag, 17. Oktober, beim Puppentheaterstück „Jolinchens Seereise“im Forum am Hofgarten, was es mit Bewegung und gesunder Ernährung auf sich hat. Nach der 25-minütigen Vorstellung können die Mädchen und Buben an einem „Entdeckerparcours“teilnehmen.
Betriebs- und Personalräte sind schließlich am Donnerstag, 19. Oktober, von der AOK eingeladen. Prof. Martin-Niels Däfler (Hochschule Frankfurt am Main) wird Ergebnisse aus seiner Glücksstudie vorstellen und referiert zum Thema „Zufriedenheit im Job – Impulse und Regeln“.