„Es läuft schon ziemlich gut für mich“
Schauspielerin Josefine Preuß wollte immer schon mal eine Kommissarin spielen. Jetzt ist sie am Montag in einem Thriller als Polizistin zu sehen
Ihre Traumrolle sei „Tatort“-Kommissarin, haben Sie gesagt. In „Der 7. Tag“(23. Oktober, 20.15 Uhr, ZDF), die Verfilmung des Thrillers von Nika Lubtisch, spielen Sie eine Polizistin. Kommt das dem Traum nahe?
Preuß: Das kommt ihm gewaltig nahe, weil mein Kollege Henning Baum und ich uns vorgenommen hatten, mal ein anderes KommissarDuo darzustellen – und zwar auf Augenhöhe. Und das meine ich nicht nur, weil mein Partner im Rollstuhl sitzt. Das ist ein richtig sympathisches Ermittlerduo geworden.
Fasziniert Sie das Polizeiwesen? Preuß: In der Rolle schon, privat eher weniger. Aber das sind natürlich sehr verantwortungsvolle Jobs. Wer das macht, steht meist auf der guten Seite des Rechts.
Warum sind die Deutschen denn so krimisüchtig?
Preuß: Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, warum das so ist.
Könnte es sein, dass wir eine Nation von heimlichen Fußballbundestrainern und Kriminalkommissaren sind?
Preuß: Ja, das kann ich mir schon vorstellen. Deutsch sprechen, dann geht das auch nicht.
Haben Sie so eine Art Masterplan fürs Leben oder handeln Sie eher spontan? Preuß: Ich hätte gerne einen, denn mein Sternzeichen ist Steinbock. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es doch meist anders kommt, als man denkt. Außerdem kann ich mit 31 Jahren noch keinen Masterplan haben.
Also wollen Sie nicht wissen, welche Rollen Sie beispielsweise mit 40 oder 50 spielen? Preuß: Nein. Da lasse ich mich überraschen. Das kommt sowieso auf meine Entwicklung an.
Preuß: Ob ich mit 40 Jahren immer noch aussehe wie 20.
Sie haben schon in so vielen Kino- und TV-Produktionen mitgespielt, dass sich Ihre Filmbiografie anfühlt, als wären Sie älter als Sie sind. Andererseits sehen Sie so jung aus – wie alt fühlt sich Josefine Preuß im Herzen?
Preuß: Ach, keine Ahnung! Manchmal fühle ich mich wie ein 13-jähriger Teenager und manchmal wie eine 50-jährige Mutti.
Nervt es Sie eigentlich, wenn Sie inzwischen auf der Straße von den Leuten erkannt und angequatscht werden? Preuß: Nein. Ich denke mir einfach, ich würde niemand anquatschen, den ich kacke finde. Darum werte ich das als Kompliment.