Vögel des Glücks
Jeder kennt das „Glücks-Kleeblatt“– aber wer kennt die „Vögel des Glücks“? So werden Kraniche in Schweden genannt, da ihr Erscheinen im Frühjahr dort das Ende der kalten, der dunklen Jahreszeit einläutet.
Hier in den kalten Novembertagen mag uns dieser Gedanke nicht sofort kommen, doch können wir diese imposanten Vögel als Vorboten auf die kommende Vorweihnachtszeit mit Kerzenschein und leuchtenden Kinderaugen empfinden und schon werden sie auch für uns „Vögel des Glücks“.
Dass Kraniche unser Schwäbisches Donaumoos auf ihrem Zug in die Winterquartiere und im Frühjahr wieder zurück in die Brutgebiete regelmäßig aufsuchen, ist ein noch junges Phänomen. Erst seit die Bestände im Norden und Osten zunehmen und die Moore durch die Projekte der Arge Donaumoos bei uns wieder nässer werden, hat sich diese junge Tradition eingestellt. Seit einigen Jahren verweilen bis zu über zweihundert Kraniche bei uns – manche nur wenige Tage, andere auch länger in den offenen Flächen des Donaumooses. Sie nutzen diese Rast zur Nahrungssuche und zum Kräfte sammeln vor dem Weiterflug nach Spanien.
Im Vergleich zur Gesamtzahl von vielleicht 70 000 Kranichen, die über Deutschland ziehen, sind das zwar nur sehr wenige. Für naturbegeisterte Menschen gehören Kranich-Beobachtungen jedoch zu den eindruckvollsten Erlebnissen.
Ein Kranich bringt es immerhin auf eine Standhöhe bis 1,30 Meter bei einem Gewicht von sechs bis sieben Kilogramm und einer Flügelspannweite von bis zu 2,20 Metern. Damit sind sie die größten Vögel Deutschlands.
Und wenn sie laut trompetend in perfekter V-Formation über den Himmel ziehen, in wärmenden Sonnenstrahlen ihre Tänze zeigen oder sogar auf dem Zug noch manchmal ihre Jungen füttern – Eltern und Jungen ziehen meist gemeinsam nach Süden – sind das unvergessliche Erlebnisse. Sie zeigen aber auch die Verletzlichkeit der uns umgebenden Natur, denn selbst so große Vögel brauchen unseren Schutz und naturnahe Lebensräume in ganz Europa.
Dafür schenken sie uns Glück, diese „Vögel des Glücks“...