Energiesparend kochen und backen
Wer den Ofen richtig nutzt, kann 40 Prozent der Stromkosten sparen. Ähnlich sieht es mit Töpfen aus
In einem Vier-Personen-Haushalt macht das Kochen immerhin 8,5 Prozent des Gesamtstromverbrauchs aus. Wer also in der Küche auf Energieeffizienz achtet, spart Geld und schont die Umwelt. Das fängt schon beim Kauf eines Herds inklusive Backröhre an.
Hier stellt sich als Erstes die Frage: Gas oder Strom? Diese Frage stellt sich nicht nur in Bezug auf das Kochverhalten, sondern auch auf die Energieeffizienz. Gas ist effizienter, denn die Stromerzeugung in Großkraftwerken ist mit hohen Umwandlungsverlusten verbunden. Für Gas sind diese nur halb so hoch. Eine eigene Solarstromanlage aber würde wiederum für Strom sprechen. Soll es ein Strom-Modell sein, ist der Induktionsherd die Variante mit dem niedrigsten Energieverbrauch.
Backöfen werden in die Energieeffizienzklassen A+++ bis D eingeteilt. Ein Backofen der Energieeffizienzklasse A+++ verbraucht etwa halb so viel Strom wie ein Modell der Klasse A.
Auch die Wahl des Kochgeschirrs spielt eine Rolle. Gute Töpfe helfen, Energie zu sparen. Sie haben in der Regel glatte Böden, die sich nach innen wölben. Wenn die Töpfe später erhitzt werden, dehnt sich der Boden aus, sodass sie dann flächig auf der Herdplatte stehen. Richtig sparen kann man mit dem Schnellkochtopf, er benötigt bis zu 50 Prozent weniger Strom.
Der Topf sollte die Kochplatte genau bedecken. Sind Töpfe zu klein für die Platte, verpufft unnötig Energie – pro Zentimeter, der hier rundum fehlt, 20 bis 30 Prozent. Bei zu großen Töpfen verlängert sich die Garzeit. Ganz wichtig: Beim Kochen sollte der passende Deckel auf den Topf. Durch gekippte Deckel verdoppelt sich der Energieverbrauch. Wird ganz auf den Deckel verzichtet, verdreifacht sich sogar die benötigte Strommenge.
Wer energiesparend Wasser kochen will, greift häufig zum Wasserkocher. Tatsächlich erhitzt das Gerät das Wasser energieeffizient – doch nicht in jedem Fall ist es die bessere Alternative zum Herd. Entscheidend ist die Menge an Wasser, die zum Kochen gebracht wird. Hier gilt: Sind es nicht mehr als 1 bis 1,5 Liter Wasser, ist der Wasserkocher fast immer die beste Wahl. Ohnehin sollte möglichst wenig Wasser gekocht werden. Bei zu viel Wasser dauert es entsprechend lange, bis es erhitzt oder zum Kochen gebracht wird.
Bei Gerichten, die über einen längeren Zeitraum kochen müssen, kann der Herd bereits einige Minuten vor dem Ende der Garzeit abgeschaltet werden. Beim Backofen sind es sogar zehn Minuten, wenn die Backzeit länger als 40 Minuten beträgt. Verfügt der Backofen über eine Umluftfunktion, so sollte man, wenn möglich, diese nutzen. Die Temperatur bei Umluft liegt rund 20 Grad unter der, die mit Ober- und Unterhitze benötigt wird. So entstehen 40 Prozent weniger Stromkosten. Durch den Verzicht aufs Vorheizen kann zusätzlich Energie eingespart werden. Ebenso wie beim Kochen die Töpfe, so sollte beim Backen immer die Backofentür des Backofens geschlossen bleiben.
Moderne Backöfen besitzen häufig eine Selbstreinigungsfunktion, die Pyrolyse. Der Ofen wird auf über 500 Grad erhitzt. Das kostet sehr viel Energie und rund 1,50 Euro Stromkosten pro Reinigungsvorgang. Deshalb sollte die Pyrolyse nicht bei jeder kleinen Verschmutzung durchgeführt werden.