Kindergartenkinder könnten in Container kommen
Wie es mit dem Gebäude an der Kurlandstraße weitergeht, ist unklar. Eine Zwischenlösung nimmt aber Form an
Lauingen Die Flecken an der Decke sind nicht zu übersehen. In der Garderobe, im Bereich für die Kinderkrippe – der allerdings nicht genutzt wird – und im Büro sind sie am schlimmsten. Dass mit dem Kindergartengebäude an der Kurlandstraße etwas geschehen muss, ist offensichtlich. Da sind sich die Mitglieder des Lauinger Stadtrates einig.
Die Frage ist nur: Was ist die beste Lösung? Das soll ein Ausschuss klären, dem Mitglieder aller Stadtratsfraktionen angehören. Die Ausschussmitglieder sollen beraten, ob es sinnvoll ist, dass Gebäude in Schuss zu bringen oder besser gleich einen neuen Kindergarten zu bauen. Alle Ratsmitglieder stimmten in der jüngsten Sitzung am Dienstagabend zu, den Ausschuss einzurichten.
Handwerker rücken also auf jeden Fall an. Doch wohin weichen die Kinder aus? Eine Zwischenlösung muss her, auch darum geht es in der Sitzung. Es bestehe „höchster Handlungsbedarf“, schwor Bürgermeister Wolfgang Schenk die Ratsmitglieder ein. Nur, wenn geklärt ist, wohin die Kinder ausweichen können, kann gebaut werden.
Die Stadt präsentierte einen Vorschlag: Container, in denen die Kinder für den Zeitraum von rund zwei Jahren untergebracht werden könnten. Platz für den Aufbau wäre auf dem angrenzenden Kinderspielplatz. In den Containern wäre Raum für zwei Gruppen. Aktuell gibt es in der Kurlandstraße zwar nur eine Gruppe, doch nach Neu- oder Umbau will die Stadt aufstocken. „Erfreulicherweise haben sich die Rahmenbedingungen verändert“, sagte der Bürgermeister. Anders als prognostiziert, ist die Nachfrage nach Kindergartenplätzen gestiegen.
Markus Stuhler war einverstanden. „Es gibt keine Alternativen“, sagte er. Aktuell sei das Gebäude in einem unsäglichen Zustand. „Jeder Container ist besser als das.“Andere Räte waren skeptischer. Vor allem, weil die Kosten wohl hoch sind. Allein die Miete beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf 3000 bis zu 5000 Euro im Monat. Hinzu kommen beträchtliche Zahlungen für Aufbau, Anschluss der Leitungen und Transport. „Das sind 80 000 bis 120000 Euro allein für die Miete“, überschlug Georg Rebele. Sei denn auch nachgedacht worden, die Container stattdessen zu kaufen? Eine Überlegung sei das wert, entgegnete Schenk. Der Kaufpreis läge irgendwo zwischen 400000 und 700000 Euro. Ob sich das rechnet, könne geprüft werden.
Claudia Stocker hatte noch einen anderen Vorschlag: Statt der Container könnten auch Module angeschafft werden, die aus besseren Materialien bestehen und sich eher an die Bedürfnisse anpassen lassen. Die könnten später an anderer Stelle wiederverwendet werden – was möglicherweise einen höheren Preis rechtfertigen würde. Den Vorschlag werde man in den Beschluss einbauen, schlug Schenk vor.
Mit dieser Änderung waren sich alle einverstanden. Das Stadtbauamt ermittelt nun die Kosten. Die Frage, ob die Kinder letztendlich in Modulen oder Containern betreut werden, ist die erste Aufgabe des neu gebildeten Ausschusses.