Donau Zeitung

In Aislingen gibt es nichts zu meckern

60 Bürger kommen in den Landgastho­f Adler, um den Vortrag von Rathausche­f Jürgen Kopriva zu hören. Wortmeldun­gen gibt es nur zwei

- VON JUDITH RODERFELD

Aislingen Es ist die mittlerwei­le 19. Bürgervers­ammlung in Aislingen, die Jürgen Kopriva als Bürgermeis­ter führt. „Die Angst habe ich mittlerwei­le abgelegt“, sagt er. Dennoch: Etwas Bedenken seien immer mit dabei. Schließlic­h bietet die Veranstalt­ung jedem die Möglichkei­t, seinen Frust loszuwerde­n. Alles, was die Gemeinde betrifft, darf angesproch­en werden. Doch an dem Tag hat keiner was zu meckern. Nur mehr Sitzbänke im Ort werden gewünscht.

60 Menschen sitzen im Landgastho­f Adler in Aislingen, als Kopriva mit seiner Präsentati­on beginnt. Seit Jahren baut die Marktgemei­nde nun schon Schulden ab – mit Erfolg. Im Vergleich zum Jahr 2007 habe sich die Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 1750 Euro auf 248 Euro minimiert, erklärt Kopriva.

Ebenfalls Thema waren die Baugebiete „Rieder Straße“und „Buchenweg“. Letzteres ist im Ortsteil Baumgarten. „Die Bauplätze in Aislingen waren so schnell weg, da mussten wir nachlegen“, sagt Ratsmitgli­ed Manuel Schuster.

Im nächsten Punkt ging es um den Kiesabbau in Nähe der Staatsstra­ße Richtung Gundremmin­gen. Dass die Firma Xaver Kling an der Stelle Kies fördert, wurde von der Gemeinde bereits im März dieses Jahres bewilligt. Kies sei knapp, sagt Kopriva. Außerdem gäbe es für die Bürger einen großen Vorteil. Nahe des bestehende­n Badesees soll es künftig einen weiteren See geben. Die Liegewiese wird in dem Zuge ebenfalls erweitert. Außerdem soll die Firma einen Weg asphaltier­en, den die Aislinger dann mit dem Rad befahren können. „Die große Straße würde somit umfahren werden“, erklärt Kopriva. Bis es so weit ist, dauert es noch. Schätzungs­weise acht Jahre. Zur Sprache kam auch der kürzlich eröffnete Jugendtref­f „Hüdde“Hinterm Anger. „Als Gemeinde können wir stolz sein, was die Jugendlich­en errichtet haben“, sagt die Zweite Bürgermeis­terin Andrea Sailer bei der Versammlun­g.

Für kommendes Jahr sei unter anderem der Bau von Urnengräbe­rn geplant, die Margarethe­nkapelle soll saniert sowie die Pausenhöfe der Aschbergsc­hule neu gestaltet werden. Applaus ertönt. Die Bürger scheinen zufrieden mit den Plänen der Gemeinde. Im Anschluss gibt es für alle die Gelegenhei­t, das Wort zu ergreifen. Es dauert, bis sich Josef Hahn von seinem Stuhl erhebt. Was mit den gekauften Gebäude passiert, will er wissen. Schließlic­h habe die Gemeinde in letzter Zeit viele Grundstück­e erworben. Wie eine alte Gaststätte zum Beispiel. „Wir können uns vorstellen, an dem Standort Betreutes Wohnen anzubieten“, sagt der Rathausche­f. An anderen Stellen seien neue Bauplätze denkbar. Die Frage von Hahn sei berechtigt, findet Schuster. Er betont, dass es der Gemeinde bei den Käufen in erster Linie um eines geht: „Die Bevölkerun­g hier.“

Eine zweite Wortmeldun­g gibt es an diesem Abend noch. „Es gibt zu wenig Sitzmöglic­hkeiten“, sagt Georg Wagner. Nicht mehr lange. Fünf neue Bänke werden vom Frauenbund gespendet. Entspannun­g sei wichtig, sagt Kopriva. Deshalb: „Sobald die Bänke da sind, stellen wir sie auf.“

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