„Wir haben eine Mitte, und die heißt Jesus Christus“
Am Geburtstag von Luther treffen sich Pastoren und Laien des evangelisch-lutherischen Dekanats Neu-Ulm. Das Bildungswerk steht auf neuen Füßen
Leipheim/Landkreis Pastoren und Laien des evangelisch-lutherischen Dekanats Neu-Ulm trafen sich in Leipheim im Zehntstadel zur zehnten Dekanatssynode. Als Termin war im Reformations-Jubiläumsjahr der Geburtstag von Martin Luther ausgewählt worden. Mit ihrem eigenen Konfirmandenspruch stimmte Dekanin Gabriele Burmann die Synodalen auf das Treffen ein.
„Christus ist uns von Gott gemacht zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung (1. Korinther 1,30). Dieses Wort des Apostels Paulus beinhaltet alles Wichtige, worauf sich unser Glaube gründet“, sagte Dekanin Gabriele Burmann. „Wir haben eine Mitte, und die heißt Christus.“Burmann, die seit 1999 den 26 Gemeinden vorsteht und 2018 in Ruhestand gehen wird, berichtete ausführlich aus dem Dekanat, in dem die Pfarrerinnen Christa Auernhammer (Ichenhausen), Sabine Hopperdietzel (Haunsheim) und Johanna Rodrian (Riedheim) sowie Dekanatsjugendreferent Diakon Lorenz Schuster vor Kurzem ihre Ämter antraten. Lebendigkeit zeichne die Partnerschaft des Dekanats zu Asaroka in Papua-Neuguinea aus. Seit August ist eine 21-Jährige in Straß zu Gast, im März 2018 wird eine Gruppe von Jugendlichen für vier Wochen erwartet. Große Aufgaben hat das Dekanat auch im Unterhalt ihrer Gebäude und Kirchen. So werden gerade die Pfarrhäuser in NeuUlm, in Ichenhausen und in Thannhausen renoviert. In Pfuhl soll ein Gemeindehaus neu gebaut werden, das in Gundelfingen wird gerade saniert.
„Auf neuen Füßen steht mit Ulri- ke Kühn seit September das evangelische Bildungswerk“, berichtete Burmann. Kühn möchte mit der Veranstaltungsreihe „Den Blick schärfen“durch das Dekanat reisen und Themen aus Geschichte, Literatur und Bibel in den Blick nehmen. Konsequent umgesetzt wurde im Dekanat der von der Sondersynode im Sommer beschlossene, auf drei Jahre befristete Weiterbetrieb der Kahlrückenalpe, dem evangelischen Freizeitheim in Sigiswang im Oberallgäu. Es wurden mittlerweile ein beschließender Ausschuss gebil- det und eine Geschäftsordnung beschlossen. Offizieller Kahle-Beauftragter ist Pfarrer Tobias Praetorius. Über 5500 Euro werden in Brandschutzmaßnahmen investiert, ein Buchungsportal soll online gehen. Der Hausmeisterposten mit 20 Wochenstunden ist schon besetzt, für die Hauswirtschaft ist noch niemand eingestellt. Direkt nach der Synode ging es hinüber in die Kirche Sankt Veit, wo der emeritierte, schwedische Bischof Eric Aurelius eine mit Spannung erwartete Predigt hielt. Es ging um Luther und um sein Verständnis der Sünde. Modern formuliert, sagte Aurelius, solle man als Christ sein ganzes Tun, das Gute wie das Schlechte, einfach in ein Päckchen mit der Aufschrift „Müll“bündeln, an Gott geben und auf Vergebung in Christi Willen hoffen. Für Christen gebe es zwei Hauptpersonen: Christus, der einen erlöse, und den Nächsten, der einen brauche.
Untermalt wurde der Gottesdienst mit drei Sätzen aus der BachKantate „Eine feste Burg ist unser Gott“. Dekanatskantorin Johanna Larch dirigierte das Kammerorchester der Petruskirche NeuUlm und den Chor der Kantorei St. Veit Leipheim und Petruskirche.