Wasserbüffel in Stadtdiensten
Im verschneiten Donaumoos ist das Leben im Dezember natürlich nicht verschwunden. Viele nordische Tierarten verbringen den Winter bei uns. So wurde am Faiminger Stausee der majestätische Seeadler bereits wieder gesichtet und auch die ersten Singschwäne sind laut trompetend eingefallen. Eher ruhig und beschaulich geht es da bei den Weidetieren zu. Die Schottischen Hochland-Rinder, Exmoor-Ponys und Wasserbüffel sparen beim Energieverbrauch, indem sie möglichst wenig umherlaufen und die meiste Energie zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur aufwenden. Wohl dem, der da ein dickes, isolierendes Fell hat.
Eine Besonderheit sind die Leipheimer Wasserbüffel, nicht nur weil sie auf der Weide Wind und Kälte trotzen, während die meisten ihrer Artgenossen die Wintermonate im Stall verbringen – sie sind auch die einzigen Wasserbüffel bei uns, die im Dienst einer Kommune
Die massigen Tiere leisten Erstaunliches
stehen. Die Stadt Leipheim hat vor etwa zehn Jahren fast 50 Hektar stadteigener Flächen zu Ökokonto-Flächen erklärt. Diese werden seither von Leipheimer Landwirten im Auftrag der Stadt und betreut von der Arge Donaumoos bewirtschaftet und gepflegt. Das Ziel dabei ist die Steigerung der Artenvielfalt. Hierbei leisten Weidetiere wie Wasserbüffel Erstaunliches: Extensiv beweidete Flächen besitzen aufgrund der höheren Artenvielfalt einen Mehrwert von bis zu 50 Prozent gegenüber rein mechanisch gepflegten Flächen.
Solche Ökokonto-Konzepte erhalten landwirtschaftliche Nutzflächen, obwohl sie eigentlich naturschutzfachliche Ausgleichsflächen für Eingriffe sind. Die Stadt Leipheim ist mit diesem modernen Konzept Vorreiter im weiträumigen Umfeld. Mittlerweile folgen weitere Kommunen ihrem Beispiel.
Im langsam zu Ende gehenden Jahr 2017 hat die Arge Donaumoos in den monatlich erscheinenden „Moos-Blicken“auf eine Reise ins Schwäbische Donaumoos mitgenommen, den Blick auf verschiedene Facetten ihrer Arbeit gerichtet und viel Sehenswertes an Naturschönheiten aufgezeigt. Das Team würde sich freuen, wenn damit Aufmerksamkeit auf die gefährdeten Lebensräume vor der Haustüre intensiviert wurde und viele Leser die Bemühungen zu Erhalt und Entwicklung des Schwäbischen Donaumooses nun vielleicht aus neuer Perspektive betrachten werden.