Weihnachten in Prozenten
Wie soll das Fest sein? Wir haben 26 Fragen gestellt – gut 1500 Leser haben geantwortet
Sie haben uns in Ihre Wohnzimmer und Herzen schauen lassen. Und jetzt wissen wir: Es gibt ein paar Dinge, die gehören unbedingt zu Weihnachten in unserer Heimat. Elemente, die stilprägend sind: der echte Baum, die selbst eingepackten Geschenke, die das Christkind bringt, die Krippe, die Hoffnung auf Schnee, die Bescherung erst nach dem Essen. Und dann gibt es da so einiges, das explizit nicht dazugehört, jedenfalls nicht für die übergroße Mehrheit. Als da wären: Ausgehen nach dem Fest, Lametta, Weihnachtsdeko „Made in China“, Enttäuschung zeigen, Bescherung erst am ersten Weihnachtstag.
Unsere große Weihnachtsumfrage, mit der wir erkunden wollten, was für Sie, liebe Leserinnen und Leser, das typische Weihnachtsfest ausmacht, hat ein überwältigendes Echo gefunden. Über 1500 Antworten auf unsere 26 Fragen haben wir von Ihnen bekommen. Berge von Briefen, Kolonnen von E-Mails, hunderte Votings im Internet.
Tagelang saßen wir über Strichlisten gebeugt, um uns ein Bild zu verschaffen von dem „typischen“Weihnachtsfest. Es konnte nur eine Annäherung sein, denn das „Musterweihnachtsfest“gibt es, zum Glück, natürlich nicht. Aber es gibt klare Vorlieben, die durchaus repräsentativ sind – wie der echte Weihnachtsbaum mit elektrischen Kerzen und die Präferenz dafür, dass bei der Bescherung die Geschenke schön nacheinander ausgepackt werden und nicht gleichzeitig. Doch so klar konturiert das Bild einer „typischen“Weihnacht in der Region mit unseren Umfrageergebnissen auch erscheint – es gibt ein paar echte Alternativen auf Augenhöhe. Essen an Heiligabend zum Beispiel – da liegen feine Küche und Würstchen fast gleichauf, ebenso wie die Entscheidung für Christmette oder Daheimbleiben oder Selbersingen und Musik vom Band. Eine knappe Mehrheit nur ist unterm Baum festlich gekleidet. Überraschend auch, dass fast jeder Zweite Geschenkpapier aufhebt und noch einmal verwendet. Ähnlich gespalten das Bild bei der Fernsehfrage und der Vorliebe für Außenbeleuchtung.
In den Umfrageergebnissen können sich sicher alle wiederfinden. Es gibt, das hätten wir nicht erwartet, auch eine unverzagte Liebe zu Wachskerzen und Lametta – immerhin ein Viertel bevorzugt diesen traditionellen Schmuck. Auf der anderen Seite sehen wir: Gutscheine haben sich durchgesetzt, jeder Dritte schickt Weihnachtsgrüße per SMS oder WhatsApp, gekaufte Plätzchen jedoch werden noch mit spitzen Fingern angerührt.
Herzlichen Dank allen, die mitgemacht haben. Die vielen Anmerkungen und Ihre liebevoll gestaltete Post haben uns in Weihnachtsstimmung versetzt. Nach dem Fest verschicken wir 30 Präsente, die wir unter allen Einsendern auslosen. Nun aber: Frohe Weihnachten!