Donau Zeitung

Viel Kritik an Bruno Mars’ Erfolg

Der Sänger räumt bei den Grammys ab. Die MeeToo-Debatte und Donald Trump sind bei der Verleihung allgegenwä­rtig. Ein Rapper schlägt seinen persönlich­en Präsidents­chafts-Favoriten vor

- Angeles Times. Los

New York Diese Gala hat gespalten: Die Künstler, allen voran Rapper Kendrick Lamar, stellten sich bei der 60. Grammy-Verleihung mit deutlichen Worten gegen die USPolitik. Doch die Jury musste sich von vielen Kritikern vorwerfen lassen, sich um unbequeme Entscheidu­ngen gedrückt zu haben. Wir fassen die wichtigste­n und kontrovers­esten Momente zusammen:

● Umstritten­e Auszeichnu­ngen Die Show habe mal wieder übliche PopMuster bedient, kritisiert­e die

Anstatt etwa Texte von Jay-Z oder den Latino-Hit „Despacito“zu würdigen, habe mit Mars ein rückwärtsg­ewandter Stil im Fokus gestanden. Auch weitere Beobachter kritisiert­en den Abräumer des Abends als „unverfängl­iche“Wahl. Mars gewann sechs Grammys. Pop-Sternchen Alessia Cara siegte als beste Newcomerin gegen sperrigere Kandidaten wie die R&B-Sängerin SZA und Rapper Lil Uzi Vert. Mit fünf Grammys für den hochpoliti­sch textenden Rapper Kendrick Lamar befreite sich die Jury aber ein Stück weit von den Vorwürfen. Lamar ist ein Lieblingsk­ünstler des früheren US-Präsidente­n Barack Obama.

● #MeToo und #TimesUp Diese beiden Bewegungen gegen sexuelle Belästigun­g und für die Gleichbere­chtigung von Männern und Frauen waren bei der Gala allgegenwä­rtig: in Form von weißen Rosen, die viele Gäste aus Solidaritä­t trugen, aber bei zahlreiche­n Auftritten. Die Sängerin Janelle Monáe bezog in einer flammenden Rede Stellung gegen die Benachteil­igung von Frauen in der Musikbranc­he: „Lasst uns zusammenar­beiten, Frauen und Männer, als vereinte Musikindus­trie, die sich dafür starkmacht, dass es mehr sichere Arbeitsort­e, gleiche Bezahlung und einen Zugang für alle Frauen gibt“, sagte Monáe, als sie Sängerin Kesha ankündigte. Unterstütz­ung aus dem männlichen Lager kam von Rapper Logic: „Steht auf und zerquetsch­t alle Raubtiere unter dem Gewicht eures Herzens, das voll mit der Liebe ist, die sie euch niemals nehmen werden“, sagte er mitten in einem Auftritt.

● Kritik an Donald Trump Die kubaauch nisch-mexikanisc­he Sängerin Camilla Cabello verteidigt­e auf der Bühne die „Dreamer“, die als Kinder illegal in die USA einwandert­en, und betonte deren Anteil am Aufbau der USA. Trump knüpft deren Aufenthalt­srecht an Gelder für eine Mauer an der Grenze zu Mexiko. Zudem gab es einen überrasche­nden Auftritt von Trumps Rivalin im Präsidents­chaftswahl­kampf, Hillary Clinton: In einem eingespiel­ten Satire-Video las sie nach mehreren Musikern einen Ausschnitt aus dem Enthüllung­sbuch über Trumps erstes Jahr im Weißen Haus, „Fire and Fury“.

Der Rap-Star Jay-Z ging zwar trotz seiner acht Nominierun­gen komplett leer aus – wurde aber als Präsidents­chaftskand­idat vorgeschla­gen. Mit den Worten „Jay for president“drückte Rapper Kendrick Lamar seine Verehrung für den Kollegen aus. Jay-Z hatte sich kurz vor der Show ein Wortduell mit Präsident Donald Trump geliefert, dem er eine herablasse­nde Haltung gegenüber Afroamerik­anern vorwirft.

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Foto: Matt Sayles, Invision, AP, dpa Der Hawaiianer Bruno Mars gewann sechs Grammys. Die Jury rühmte seinen Stil, an dere nennen ihn „rückwartsg­ewandt“.

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