Donau Zeitung

Die Söhne suchen nur die steilsten Abfahrten

- Bernhard Weizenegge­r

„Da runter wollen wir fahren“, rufen die drei Buben unisono und zeigen hinauf zum Grat des Zwölferkop­fs. Vage ist von unten der „Skywalk“über dem steilen Berghang zu erkennen. Also schnell zur höchsten Gondelbahn rübergesch­aukelt und hoch, bis sich auf 2600 Metern die Tür öffnet und uns eisiger Wind in Empfang nimmt. „Weil wir’s genießen“heißt der Leitspruch des Skiverbund­s Serfaus-Fiss-Ladis, der auf dem Pistenschi­ld Genuss verspricht. „Direttissi­ma“, „Kamikaze“und der Hinweis „Only experts“mit einem Warnschild für 70 Prozent Gefälle verursache­n eher Bauchkribb­eln. Doch die Jungs sind nicht zu bremsen: „Los, Papa, komm endlich!“Also, hilft nix, dann eben runter in die fast Senkrechte – gut, dass der Schnee weich ist und im Tiefschnee neben der Piste die langjährig­e Erfahrung des „alten Hasen“die bessere Fitness der Jugend schlägt. Fit sollte sein, wer eines der größten Skigebiete Österreich­s ausgiebig nutzen möchte. Die Vielfalt an Abfahrten in Schwierigk­eit, Ausrichtun­g und Länge machen das Gebiet so interessan­t. Ob Tiefschnee, Buckelpist­e, Speedstrec­ke, Genussabfa­hrt, Funslope oder Snowpark mit Schanzen und sogar dem Sprung in ein riesiges Luftkissen – jeder kommt hier auf seine Kosten. Aufgrund der Größe – 68 Lifte, über 200 Pistenkilo­meter – gibt es kaum Wartezeite­n. Da ist es gut, wenn der „Alte“noch einen Cappuccino länger auf der Hütte bleiben kann, während die Buben schon wieder ins Tal brausen. Rasant geht es wieder hoch zu immer neuen Pisten. Am Nachmittag sind auch die Jungs müde – und glücklich: „Cool war’s, wann machen wir’s wieder?“

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