Donau Zeitung

Am Münchner Hausberg wachsen die jungen Skifahrer mit ihren Aufgaben

- Jörg Heinzle

Man wächst im Leben mit seinen Aufgaben. Beim Skifahren in Lenggries kann man das wörtlich nehmen. Unsere Tochter stand das zweite Jahr auf Skiern. Gut, aber natürlich noch nicht wie ein Profi. Da sah sie an der Bergstatio­n, oben auf dem Brauneck bei Lenggries, dieses schwarze Schild mit der Eins drauf. „Papa, ich will da runter“, meinte sie. Und so fuhr sie, gerade sechs Jahre alt, ihre erste schwarze Piste. Ohne Sturz übrigens.

Wer die Herausford­erung sucht am Brauneck, dem traditions­reichen Münchner Hausberg, der wird an der steilen Nordseite fündig. Immerhin stürzt hier eine ehemalige Frauen-Weltcupabf­ahrt gut 800 Meter nach unten ins Lenggriese­r Tal. Für Familien ist es ein großartige­r Skiberg. Es gibt flache Übungshäng­e, aber auch genug Pisten in Rot und Schwarz, damit keine Langeweile aufkommt. Das Skigebiet ist nicht riesig im Vergleich zu den großen Verbünden in Österreich. Und die Lifte lassen sich teils noch mit „historisch“umschreibe­n. Doch genau das macht den Charme aus. Hier lernt der Nachwuchs wenigstens noch Schlepplif­t fahren, und das Einund Aussteigen aus einem Sessellift ohne Förderband. Wobei es in Lenggries teils auch schon modern zugeht. Vom Ortsteil Wegscheid zieht eine moderne Sechser-Sesselbahn nach oben. Und die Pisten, die in Richtung Tal führen, sind alle beschneit.

Nach zwei Mal schwarzer Piste gab’s zur Belohnung übrigens Kässpätzle. Die nächste Hütte ist nie weit weg. Wobei es hier wirklich gemütlich ist. Man sitzt auf der Terrasse und genießt in aller Ruhe den Blick auf die weißen Berge. Überlauter Aprés-Ski-Hit-Lärm nervt hier nirgends.

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