Russland mischt wieder mit
IOC hebt die Suspendierung auf
Lausanne Drei Tage nach den Winterspielen von Pyeongchang hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Sanktionen gegen Russland aufgehoben. Weil es in Pyeongchang keine weiteren Dopingfälle russischer Sportler gegeben habe, sei die Suspendierung des Russischen Olympischen Komitees beendet, teilte das IOC mit.
Als Strafe für den organisierten Sportbetrug bei den Heimspielen 2014 in Sotschi waren in Pyeongchang nur 168 als sauber eingestufte russische Athleten zugelassen. Diese durften nicht unter der russischen Flagge, aber als „Olympische Athleten aus Russland“antreten. Diese Verbannung der Russen aus der olympischen Familie ist nun vorbei – allerdings mit leichter Verspätung. Eigentlich war vom IOC avisiert worden, dass Russlands Athleten bereits bei der Schlussfeier der Winterspiele am vergangenen Sonntag wieder mit ihrer Fahne und in den nationalen Farben einmarschieren könnten. Doch nach den Dopingvergehen des Curling-Bronzemedaillengewinners Alexander Kruschelnizki und der Bobfahrerin Nadeschda Sergejewa wurde die Sperre verlängert.
Von den führenden Anti-Doping-Agenturen war der Beschluss des IOC, die Bewährungsfrist für die Russen nur um wenige Tage auszuweiten, kritisiert worden. „Das ist ein weiterer kurzlebiger Deal. Der Umgang des IOC bei diesem Thema hat sich von ,schlecht‘ zu ,schlechter‘ entwickelt“, hieß es in einer Presseerklärung. In der Affäre um die systematischen Manipulationen von Sotschi hatten die Russen zuvor kaum Zugeständnisse gemacht. Bis heute werden die Ergebnisse der Ermittler zum Sportbetrug bei Olympia 2014, von dem offensichtlich eine Reihe russischer Sportler profitiert hatte, von den Russen nicht anerkannt. Erst kurz vor Fristablauf hatten die Russen die vom IOC geforderte Strafzahlung von 15 Millionen Dollar geleistet.