Jenifer Brening und der ESC
Die Lauingerin kämpft um die Teilnahme für den Zwergstaat San Marino. Das Finale dieses Vorentscheids lässt sich online streamen
Bratislava Für Jenifer Brening entscheidet sich am Freitagabend, ob sie am diesjährigen EurovisionSong-Contest teilnimmt. Die 21-jährige Lauingerin ist eine von elf Kandidaten des Vorentscheids für den Musik-Wettbewerb – für den Zwergstaat San Marino. Das Land, das so klein ist, dass es 13 Mal in den Landkreis Dillingen passen würde, veranstaltet einen Wettbewerb mit internationalen Teilnehmern. Dass Brening selbst nicht aus San Marino kommt, spielt deshalb keine Rolle. Tatsächlich kommt nur einer der elf Kandidaten aus dem Zwergstaat. Die anderen Konkurrenten der Lauingerin stammen unter anderem aus Österreich, aus Israel und aus Simbabwe. San Marino hat schließlich nur etwas mehr als 33000 Einwohner. Im Vergleich hierzu: Der Landkreis Dillingen hat fast drei Mal so viele Einwohner.
Das Finale des Vorentscheids wird um 21 Uhr auf San Marino RTV ausgestrahlt. Von Deutschland aus lässt es sich online ansehen. Die Show, die in Bratislava stattfindet, wird auf dem Youtubekanal „1in360talent“gestreamt. Dort kann man auch bereits jetzt Brenings Lied anhören.
Beziehungsweise: Brenings Lieder. Denn in den ersten beiden Shows des Vorentscheids ging es da- rum, mit welchem Song die Teilnehmer in der entscheidenden Show an diesem Freitag singen. Brening ging mit den Liedern „Sorry“und „Until the Morning Light“ins Ren- nen – zweiterer gefiel den Juroren besser. Mit seinem Siegersong tritt der Gewinner der Show dann auch beim Halbfinale des ESC in Portugal an. Die beiden Halbfinales finden am 8. und 10. Mai statt. Sollte sich der Kandidat von San Marino für das Finale qualifizieren – es wäre das zweite Mal in Sendungsgeschichte – würde er im großen Finale am 12. Mai unter anderen gegen Deutschland antreten. Deutschland ist eines der Länder, das direkt für das Finale gesetzt ist, und schickt den Sänger Michael Schulte ins Rennen.
Jenifer Brening wird im Vorentscheids-Finale noch einmal ihr Lied „Until the Morning Light“präsentieren. Wer nun für San Marino nach Portugal fliegt, entscheidet zu 50 Prozent die Jury. Die anderen 50 Prozent entscheiden die Zuschauer – die Regelung für die Abstimmung wurden aber noch kurzfristig geändert.
Der Sender hat nun eine Kooperation mit dem österreichischen Start-up Global Rockstars geschlossen. Die junge Firma verkauft Anteile an den Rechten an Musiktiteln. Es ist ähnlich wie bei Aktien. Wer einen Anteil an den Rechten kauft, wird an den Einnahmen des Songs beteiligt, für die nächsten 70 Jahre. Alle Lieder sollen produziert werden, nicht nur der Gewinnersong. Die höchste Punktewertung – also zwölf Punkte – erhält im Vorentscheids-Finale, wer den Maximalwert von 8000 Euro erreicht. Am Mittwoch lag Brening dort bei knapp unter 7000 Euro. Nur eine Kandidatin hat bereits mehr Geld gesammelt.
Bis zum Finale gegen Deutschland ist es noch ein weiter Weg