Es lebe die gute alte Postkarte
Haben Sie auch so ein ambivalentes Verhältnis zur Post. Maxwell jedenfalls hat zwiespältige Gefühle dabei. Einerseits bekommt er gerne Post, vorzugsweise von Verwandten und Freunden, die einen mittels Bildgrußkarten, die erstmals Ende des 19. Jahrhunderts als „Correspondenzkarte“verschickt wurden, daran erinnern, dass sie in fernen exotischen Ländern urlauben, während man selbst zu Hause ackert. Gerne empfängt Maxwell auch die Nachricht von Stadtwerken und Finanzamt, wenn es Rückzahlungen gibt. Weniger gerne hat er allerdings Rechnungen, und gar nicht leiden kann er Werbewurfsendungen, die trotz des „Bitte-keine-Werbung“-Schildes immer noch in seinem Briefkasten landen.
Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal eine Postkarte geschrieben? Oder nutzen Sie nur noch WhatsApp, Facebook, Twitter & Co? Es hat schon was, wenn man sofort nach Ankunft im Urlaubsparadies, ein Selfie direkt am Hotelpool macht. So wissen die Lieben daheim gleich, dass man gut angekommen ist. Nach Maxwells Meinung ersparen sollten sich jene Zeitgenossen allerdings, Fotos von ihrem Frühstück, Mittagessen und Abendmenü zu posten. Das ist ätzend, wenn man zu Hause bei Buchweizen, Quinoa und Dinkelerbsennudeln seine basischen Tage hat.
Also, es lebe die gute alter „Correspondenzkarte“, der Text darf auch ruhig etwas länger sein. Maxwell wird sich beim nächsten Urlaub revanchieren und dafür auf Instagram-Fotos seiner veganen Brotzeit verzichten.