Wasserwisserkoffer bringt Platz eins
Die IHK Schwaben zeichnet bei ihrer Regionalversammlung herausragende Schulpartnerschaften mit dem Wilhelm-Hübsch-Preis aus. Wie Schüler und Firmen profitieren
Gundelfingen Im Rahmen des P-Seminars haben Schüler des JohannMichael-Sailer Gymnasiums in Dillingen einen sogenannten Wasserwisserkoffer entwickelt. Lehrerin Stefanie Futschik, die das Projekt betreut, erklärt: „Der Koffer ist für Grundschüler. Er enthält 15 Stationen mit Experimenten rund um das Thema Wasser und außerdem ein Forscherheft für jeden Grundschüler.“Der Koffer entstand in Zusammenarbeit mit der Firma Grünbeck Wasseraufbereitung in Höchstädt. Das Gymnasium unterhält eine Schulpartnerschaft sowohl mit Grünbeck als auch mit der Firma Josef Gartner in Gundelfingen. Diese Unterstützung der Unternehmen bringt neben der Kooperation mit dem P-Seminar außerdem Bewerbertraining für die Schüler, Betriebserkundungen oder auch Ingenieurstage mit sich. Für diese „aktiven und innovativen Partnerschaften“, wie IHK-Vizepräsident Walter Berchtenbreiter es beschreibt, wird das Sailer mit dem ersten Platz des Wilhelm-Hübsch-Preises und 4000 Euro ausgezeichnet.
Dieses Jahr feiert die IHK Schwaben ihr 175-jähriges Bestehen. In einer Vollversammlung wurde beschlossen, anlässlich dieses Jubiläums den Wilhelm-Hübsch-Preis für die besten Schulpartnerschaften im Landkreis Dillingen zu verleihen. Der Preis wurde 1976 von schwäbischen Unternehmern zu Ehren des ehemaligen IHK-Präsidenten Wilhelm Hübsch gestiftet. Das Projekt der Verbindung von Schule und Wirtschaft wurde vor vier Jahren von der IHK ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es im Landkreis Dillingen 18 Partnerschaften. „Die Preisverleihung sollte nicht in einem Hochglanzraum stattfinden, sondern dort, wo die Ideen und Aktivitäten herkommen – in der Praxis“, sagt Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Dillingen, Peter Daher kürte die IHK am Dienstagabend ihre Sieger in der Lehrwerkstatt von Gartner Extrusion in Gundelfingen.
„Viele schauen ganz neidisch auf Schwaben für unsere exzellenten Schulpartnerschaften“, sagt Lachenmeir. Auch er selbst sei stolz auf die tollen Ideen und das große Engagement, das die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Firmen hervorbringe. Dies sei für beide Beteiligten von großem Nutzen. „Die Unternehmen lernen, welche Vorstellungen die Jugendlichen haben, was sie motiviert und welche Erwartungen sie an einen Ausbildungsbetrieb haben“, erklärt der Vorsitzende. Auf der anderen Seite sei es für die Schüler eine große Hilfe bei der Berufsorientierung, da sie sehen, welche Karrierechancen es vor Ort gibt. Auch Landrat Leo Schrell betont die Wichtigkeit dieser Schulpartnerschaften. Denn im Landkreis herrsche ein großer Fachkräftemangel. „Deswegen darf uns kein Jugendlicher verloren ge- hen“, sagt Schrell. „Fachkräfte sind absolut elementar und eine unverzichtbare Basis für unser Wirtschaftswachstum.“Das Ziel heiße daher: jedwede Begabungsreserve muss ausgeschöpft werden.
Unter insgesamt zehn Bewerbern ging der erste Preis mit 4000 Euro Preisgeld an das Sailer-Gymnasium und dessen Partner Grünbeck Wasseraufbereitung und die Firma Josef Gartner. Den zweiten Platz, der mit 3000 Euro dotiert ist, erreichte die Mittelschule Wittislingen und die BSH Hausgeräte GmbH. „Da kann man schon stolz sein auf eine der kleinsten Mittelschulen im Landkreis“, freute sich Schulleiterin Angelika Riesner. Ziel dieser Partnerschaft sei das intensive Begleiten der Mittelschüler bei der Berufswahl, erklärt Berchtenbreiter. Dafür fertigen die Schüler in der Schulwerkstatt unter der Aufsicht von Auszubildenden Metallstücke an und bauen so einen Kontakt zu den Azubis auf. Der dritte Platz wurde zweimal vergeben. Zum einen an die DonauLachenmeir. Realschule in Lauingen und deren Partner, die Firma Josef Gartner. Die Schule und das Gundelfinger Unternehmen kooperieren seit 2015. In der 8. Jahrgangsstufe wird sogenannter Präzisionsunterricht durchgeführt und in den 9. Klassen bekommen die Schüler ein Bewerbertraining. „Highlight war sicherlich die gemeinsame Fahrt nach Frankfurt auf den Spuren der Gartner GmbH“, so Berchtenbreiter. Dort konnten die Schüler Skyscrapers made in Gundelfingen bestaunen. Den zweiten dritten Platz belegte die Josef-Anton-SchnellerMittelschule in Dillingen. Die Partnerschaft mit der BSH Hausgeräte besteht seit 2015. Die Schüler fertigten mit der Unterstützung von Auszubildenden Werkstücke aus Metall und bekamen so einen ersten Einblick in den Metallberuf. Außerdem standen Betriebserkundungen und Praktika auf dem Programm. Die Mittelschule erhielt, so wie die Donau-Realschule, einen Gewinn von 2000 Euro.