Das Auf und Ab des FCAlers Philipp Max
Trotz Torvorlage noch kein Kandidat fürs Fußball-Nationalteam
Was hätte das für ein Wochenende für Philipp Max werden können. Der 24-jährige linke Außenverteidiger des FC Augsburg spielt so gut wie noch nie in seiner noch jungen Karriere. Unter Trainer Manuel Baum ist er zum Stammspieler gereift, hat in dieser Saison noch keine Bundesliga-Minute versäumt und vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen hatte er einen bemerkenswerten Rekord aufgestellt: Zwölf Tore hatte er vorbereitet, so viel wie noch nie ein Bundesligaspieler zuvor. Selbst Philipp Lahm war nicht erfolgreicher. Kein Wunder, dass er vor den beiden letzten Testländerspielen der deutschen Nationalmannschaft als möglicher Neueinsteiger gehandelt wurde.
Doch als Max nach der BremenNiederlage in der Mixed-Zone der WWK-Arena den Journalisten gegenübertrat, war seine Laune den Außentemperaturen angepasst. Und das lag nicht daran, dass NationalTrainer Joachim Löw ihn nicht ins Aufgebot für die Spiele am Freitag in Düsseldorf gegen Spanien und am Dienstag in Berlin gegen Brasilien nominiert hatte. „Dazu will ich gar nicht viel sagen. Natürlich wäre es etwas Besonderes gewesen. Aber ich habe mich auch nicht zu sehr damit beschäftigt. Ich bin vielmehr enttäuscht, dass wir heute verloren haben“, sagte Max. Bei der Analyse der dritten Heimspielniederlage in Folge klang der Sohn des ehemaligen Bundesliga-Stürmers Martin Max (1860, Schalke 04) genauso ratlos wie seine Kollegen.
Die Leistung von Max an diesem Nachmittag, die man in eine katastrophale erste Hälfte und eine bemühte zweite Halbzeit unterteilen kann, steht stellvertretend für die ganze Mannschaft. Da zeigte sich, warum Löw Max (noch) nicht nationalmannschaftsreif einstuft. Max’ Defensivverhalten war teilweise unterirdisch. Da stand er aber nicht allein. Nach dem Wechsel zeigten Max und seine Kollegen dann, warum sie, vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, mit 35 Punkten sieben Spieltage vor Saisonschluss dicht vor dem Klassenerhalt stehen. Und warum der Name Max immer wieder mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht wird. Der Linksverteidiger trieb unermüdlich an der Außenlinie an und in der 63. Minute fand seine Flanke Rani Khedira, der zum 1:2 einköpfte. Es war die 13. Vorlage von Max, ein Wahnsinnswert. Das Auf und Ab ist derzeit die einzige Konstante beim FC Augsburg. Auch bei Max. Offensiv viel hui, defensiv zu oft pfui – für eine mögliche WM-Teilnahme reicht das nicht.