Christen, die ihren Glauben leben
Heute von Anja Näpflein, ev. Kirchengemeinde Bächingen/Gundelfingen
Leserinnen und Leser,
nächste Woche feiern wir das wichtigste Fest der Christen – Ostern. An Weihnachten ist es üblich, dass man mit der Familie feiert. Wie ist es bei Ihnen an Ostern? Laden Sie da vielleicht Freunde zum Osterbrunch oder Ähnlichem ein?
Wir haben uns Freunde eingeladen. Aber die sind nicht nur zu Ostern da, unsere Freunde sind bereits seit Anfang März bei uns. Wir, das ist das Evangelische Jugendwerk im Dekanat Neu-Ulm, zu dem auch große Teile unseres Landkreises Dillingen gehören.
Und unsere Freunde wohnen nicht etwa um die Ecke, sondern sie kommen vom anderen Ende der Welt. Derzeit verbringen sieben junge Menschen aus unserem Partnerdekanat Asaroka in Papua-Neuguinea ihre Zeit bei und mit uns. Vor zwei Jahren war eine Delegation junger Erwachsener in Asaroka, und der Gegenbesuch findet derzeit statt.
Es treffen hier Menschen aufeinander, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können.
Auf der einen Seite die Neuguinis, die zu Hause in einfachen Bambushütten wohnen, kein fließendes Wasser haben und von ihrem eigenen Anbau leLiebe ben. Auf der anderen Seite wir Deutsche, die wir in einem reichen Industrieland im Überfluss leben und von einem Termin zum nächsten hetzen.
Doch eines verbindet uns trotz der unterschiedlichen Leben, die wir führen. Der Glaube an den einen Gott, der uns verbindet und so zu einer Familie macht. Dies wurde schon bei vielen Begegnungen mit unseren Gästen deutlich.
Ihre klangvollen, fröhlichen und ansteckenden Lieder erzählen von dieser besonderen Beziehung zu Gott und Jesus. Unsere Gäste sagen immer wieder, sie lernen viel von uns. Aber nicht nur sie lernen von uns, sondern wir können auch viel von ihnen lernen. Für sie ist es ganz selbstverständlich, dass sie Christen sind. In Papua-Neuguinea gehören rund 90 Prozent der Bevölkerung einer christlichen Gemeinschaft an. Sie leben ihren Glauben, er gehört zu ihrem Alltag.
Und was ist mit uns? Vielleicht lassen auch wir uns anstecken von diesem gelebten Glauben, der uns zu einer Familie macht, auch über die Entfernung von vielen Tausend Kilometern. In christlicher Verbundenheit
Ihre Anja Näpflein Dipl.-Religionspädagogin, Gemeinde- und Jugendreferentin Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinden Bächingen und Gundelfingen