Lea Schüller überragt
Die Probleme der DFB-Elf werden von einer 20-Jährigen kaschiert
Halle Das Aufbruchsignal kam von der Jüngsten. Lea Schüller hat den deutschen Fußball-Frauen im Spiel eins nach dem unglücklichen Kapitel Steffi Jones mit vier Toren beim 4:0 (2:0) gegen Tschechien Hoffnung auf eine wieder erfolgreichere Zukunft gemacht. Und dabei Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch nicht nur ein perfektes Debüt beschert, sondern ihn auch optimistisch gestimmt: „In ein bis zwei Jahren wird diese Mannschaft wieder die Weltspitze mitbestimmen.“
Zumindest vorübergehend hat das
Team nun wieder die Führung in Gruppe 5 inne und kann auf die direkte Qualifikation WM 2019 in Frankreich hoffen. Entscheiden wird dies wohl der Vergleich auf Island im Herbst. 20 Jahre, wohltuend zurückhaltend, auf dem Platz aber ganz und gar nicht gehemmt: Lea Schüller könnte durchaus für das stehen, was der DFB mit der Frauen-Nationalmannschaft vor hat. Ohne Ballast aus der Amtszeit von Jones in die Partie gegangen, spielte sie unbekümmert auf und war viermal dort, wo eine Stürmerin stehen muss. Schüller sagte nach ihrer Galavorstellung bescheiden: „Ich musste ja nicht viel machen, die Bälle wurden mir vom Team doch auf den Fuß gelegt.“
Gegen Tschechien kaschierte Schüller mit ihrer Leistung vieles, was noch nicht funktionierte. Besonders die eigentlichen Leistungsträgerinnen Dzsenifer Marozsan, Lena Goeßling oder Anna Blässe überzeugten nicht. Hrubesch sagte: „Sie laufen noch mit einem Rucksack aus der Vergangenheit herum. Sie sollen eigentlich führen, aber das wird nicht von heute auf morgen gehen.“Für das SlowenienSpiel am Dienstag (16 Uhr/ZDF) gibt er deshalb die Devise aus: Verbesserung im Aufbauspiel und konsequenterer Abschluss.