„Man muss viele Leckerlis haben“
Tatjana Zimek ist Trainerin für Filmtiere. Sie zeigt zum Beispiel Hunden und Katzen, wie sie sich vor der Kamera verhalten sollen. Auch in einem aktuellen Film hat sie mitgearbeitet
Ein fliegender Hund? Den wollen die Kinder von Papa Moll unbedingt sehen. Also geht es ab in den Zirkus. Und damit beginnt der Trubel im neuen Kinofilm „Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes“. Der Film lief am Donnerstag an. Wir haben mit der Tiertrainerin Tatjana Zimek gesprochen und erfahren, welche Hunde gute Schauspieler sind und was passiert, wenn die Tiere mal keine Lust haben.
Im Film „Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes“geht es um einen Dackel mit dem Namen Katovl Hundini. Sind Dackel gute Schauspieler? Tatjana Zimek: Eigentlich sind Dackel gar nicht einfach, die sind sehr stur. Pudel oder Schäferhunde machen das viel lieber. Ein Dackel guckt immer erst und überlegt sich: Warum soll ich das machen?
Ist das auch der Grund, warum Sie für den Film gleich drei Dackel eingesetzt haben?
Tatjana Zimek: Das liegt daran, dass der Hund in dem Film unterschiedliche Sachen machen muss. Deshalb habe ich ein Geschwisterpärchen genommen, die heißen Brezel und Zwieback. Für die ruhigeren Szenen habe ich den Brezel genommen. Und die wilden Szenen hat die Zwieback gemacht. Dann hatten wir noch einen dritten Hund, der heißt Croissant. Der hat die unangenehmen Szenen gespielt – zum Beispiel, wenn ein Hund am Nacken gepackt wird. Den stört das nicht.
Wie viele Tiere haben Sie denn, die Sie für Filme trainieren? Tatjana Zimek: Ich habe 60 Hunde. Ich habe auch zwei Rehe, einen Steinbock, Greifvögel, Tauben und Hühner. Außerdem habe ich noch drei Kühe, ein Pferd, einen Raben, Katzen und Ratten. Und auch noch Eichhörnchen und Marder. Die Eichhörnchen werden zum Beispiel oft für Waldszenen oder in Hexenfilmen eingesetzt.
Was ist das Schwierigste, das man Filmtieren beibringen muss? Tatjana Zimek: Die Schwierigkeit ist, das Normale zu spielen. Bestimmte Sachen wie Schränkchen aufmachen oder Pfötchen geben, das kann man dem Hund leicht beibringen. Aber ganz normal mit einem Schauspieler mitlaufen, dass es so aussieht, als ob das sein Hund wäre. Das ist immer das Schwierigste.