Nicht nur die Schlappe schmerzt
Der FC Gundelfingen entwickelt beim 0:2 gegen den SV Raisting lange keine Torgefahr und bangt am Ende um Tiemo Reutter
Das Dankeschön an die treuen Anhänger blieb aus, stattdessen leisteten sich die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen eine 0:2 (0:2)-Niederlage gegen den SV Raisting. Dabei präsentierten sich die Grün-Weißen gerade in der ersten Halbzeit viel zu passiv und kassierten da die entscheidenden Gegentreffer innerhalb von zwei Minuten. Als wäre das nicht schon ärgerlich genug, humpelte Innenverteidiger Tiemo Reutter mit einem dick bandagierten Knie aus dem Schwabenstadion.
„Das hat gerade noch gefehlt“, meinte FCG-Trainer Karlheinz Schabel mit einer ordentlichen Prise Sarkasmus beim Blick auf Reutters Knie. Die Verletzung hatte sich der leidgeprüfte 26-Jährige nach einer Stunde zugezogen. „Der Gegenspieler ist mir aufs durchgestreckte Bein gefallen, da habe ich gleich ein Krachen gehört“, so Reutter. Der erste Verdacht deutet auf eine Meniskus-, nicht aber eine Kreuzbandverletzung hin.
Reutter stand noch auf dem Platz, als die Raistinger die Partie entschieden. Viel zu passiv agierten die Grün-Weißen in den ersten 45 Minuten, die geplante Rotation zwischen Thomas Schwer, Stefan Winkler und Maximilian Braun im Angriff klappte überhaupt nicht. „Da hat uns Johannes Hauf total gefehlt“, meinte Coach Schabel, der auf seinen Stürmer verzichtete, damit dieser die A-Junioren zum Landesliga-Titel schießen konnte. Ohne fixen Angreifer rannten die Gundelfinger oft nur dem Gegner hinterher, der gefühlt 80 Prozent Ballbesitz hatte. Torgefahr strahlten die Oberbayern zwar nicht aus, gingen aber nach 26 Minuten durch das Kopfballtor von Michael Boos in Führung und legten wenig später durch den unhaltbar verwandelten Foulelfmeter von Vincent Vetter das 2:0 nach.
Schabel reagierte, beorderte Innenverteidiger Christoph Schnelle in den Angriff, und fortan hatten die Grün-Weißen vorne auch eine Anspielstation. „Mit der zweiten Halbzeit war ich dann zufrieden, trotzdem hätten wir wohl noch zwei Stunden weiterspielen können, ohne dass uns ein Tor gelungen wäre“, meinte Schabel und hatte da nicht nur den Lattenschuss von Thomas Schwer im Kopf. „Gelingt uns da der Anschlusstreffer, dann wäre noch etwas gegangen. So aber sind wir vergeblich angerannt, und die Raistinger haben sich den Sieg durchaus verdient“, lautete Schabels Schlussfazit.