Unwetter: Landkreis kommt glimpflich davon
Ein paar überflutete Straßen, ein vollgelaufener Keller: Die Bilanz des starken Gewitters am Sonntagabend fällt glimpflich aus. Was das Handy-Programm „NINA“damit zu tun hat
Das Unwetter am Sonntagabend hat den Landkreis Dillingen weitgehend verschont. Wo was passiert ist, lesen Sie auf »
Dillingen Die schwarzen Wolken waren von Weitem zu sehen. Wie eine gewaltige Front drückten sie sich in den Landkreis Dillingen. Wer am Sonntagabend das Wetter beobachtete, der konnte die Regenwalze förmlich kommen hören. Oder piepsen. Denn wer auf seinem Handy die Unwetter-App „NINA“, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App, installiert hat, wurde pünktlich gewarnt. Um circa 17 Uhr blinkte eine orange-farbene Wolke mit Blitz auf dem Display auf mit der Meldung: „Amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter.“Sogar mit exakter Zeitangabe, die stimmt wie Peter Bohmann, der im Landratsamt die Leitung im Team Brand- und Katastrophen- hat, bestätigt. „Die App ist sehr zuverlässig. So auch am Sonntag“, sagt er. Und genau so würden die sogenannten örtlichen Sicherheitsbehörden auch arbeiten. Gemeinden, Landratsamt oder Feuerwehrinspektion haben ihre Handynummer einerseits beim Deutschen Wetterdienst hinterlegt. Dort wird bei Unwetter eine entsprechende Warn-SMS versendet – so auch am Sonntag, wie Bohmann erzählt. Und weiter: „Seit Anfang des Jahres nutzen wir auch NINA, die App wurde vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelt.“Das Programm kann kostenlos jederzeit in den jeweiligen Handy-App-Stores heruntergeladen und genutzt werden. Nähere Informationen und eine entsprechende Anleitung gibt es auf der Landkreis-Internetseite www.landkreis-dillingen.de. Aber, und das betont Peter Bohmann auch: „Es schadet nichts, wenn man nicht nur aufs Handy schaut, son- dern auch mal raus.“Und trotz Warnmeldung am Sonntagabend ist das Unwetter über den Landkreis Dillingen noch glimpflich darüberschutz gezogen. „Es war nicht so schlimm, wie erwartet. Das bestätigt auch Frank Schmidt, Feuerwehr-Kreisbrandrat: „Es gab mehrere kleine Einsätze, aber keine größeren Ereignisse. Es hat zwar stark geregnet, aber die Windböen waren nicht so wild.“Ein Mitarbeiter der Integrierten Leitstellen in Augsburg ergänzt, dass insgesamt „nur“fünf Einsätze am Sonntag auf das Gewitter im Landkreis zurückzuführen sind – vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen.
So auch in Obermedlingen. Dort musste die Feuerwehr gegen 17.30 Uhr ausrücken, weil die Bergstraße überflutet war. Gruppenführer Michael Gerstmaier erzählt, dass die Straße nicht zum ersten Mal, aber am Sonntag „schon ordentlich“überschwemmt war. „Wir haben die Einlaufschächte entfernt, dass es schneller abläuft. Es gab keine Schäden“, so Gerstmaier. Circa 20 Feuerwehrmänner waren knapp eine Stunde im Einsatz, für eine kurze Zeit musste die Straße gesperrt werden. Betroffen von den heftigen Niederschlägen waren vor allem Kommunen im östlichen Landkreis. Laut Polizeibericht war auch im Bereich von Untermagerbein bei Bissingen die Hauptstraße überflutet. Sachschäden wurden bislang nicht gemeldet.
Zudem wurden Steine und Erde auf die Fahrbahn der Kreisstraße DLG 30 zwischen Fristingen und Riedsend auf Höhe des Heubergs gespült und behinderten den Verkehr. Bis zur Reinigung der Straße war diese vorübergehend gesperrt gewesen, teilt es die Polizei mit. In Dillingen wurde gegen 18.30 Uhr ein Auto, das in der Straße „Am Fischerberg“geparkt war, von einem umgefallenen Bauzaun leicht beschädigt, nachdem dieser von einer Windböe umgeweht wurde. Im Vergleich: Im Nachbarlandkreis Donau-Ries wurden bei der Integrierten Leitstelle am Sonntag circa 160 Notrufe registriert.
Amtliche Warnung