Neue Gräber für Zöschingen
Mehr Urnengräber, barrierefreier Zugang und weitere Umbauten auf dem Friedhof
Zöschingen Zöschingen kann sich über einen neu gestalteten Friedhof freuen. Die Umbauarbeiten wurden kürzlich abgeschlossen. Am Sonntag wurden die neu angelegten Grabstätten gesegnet.
Die Planungen für die Neugestaltung begannen bereits im Jahre 2014, Baubeginn war Anfang Mai 2017. Die Gemeinde Zöschingen war bei der Planung vor drei grundlegende Herausforderungen gestellt worden. Zum einen wurde der Platz für Urnenerdgräber knapp. Andererseits wurden viele Familiengrabstellen aufgelöst und nicht wieder belegt, was das Erscheinungsbild der Friedhofsanlage nachhaltig negativ zu beeinflussen drohte, heißt es in einer Pressemitteilung. Weiterhin war im gesamten Friedhof sehr wenig Aufenthaltsqualität gegeben, um Besucher ein wenig zum Verweilen anzuhalten, da unter anderem keine Sitzgelegenheiten vorhanden waren. Durch die zunehmende Veränderung in der Bestattungsund Friedhofskultur und der Tatsache, dass Nachkommen und Verwandte von Verstorbenen oft nicht mehr ortsnah wohnen, ist die Nachfrage nach leicht zu pflegenden Urnengrabstätten in den letzten Jahren stetig angestiegen.
Zusammen mit Landschaftsarchitekt Johannes Amthor aus Heidenheim wurde eine Überplanung des gesamten Friedhofes vorgenommen, wobei die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten von Anfang an im Fokus standen. Bürgermeister Tobias Steinwinter betont: „Wichtig ist und war, dass niemand seinen bestehenden Grabplatz aufgrund der Planungen aufgeben muss.“
Um den Friedhofscharakter nachhaltig zu stärken, wurden 20 Urnengräber im Haupteingangsbereich des Friedhofes angelegt, terrassiert und mit Eingrünung versehen. Alle Urnengräber haben zur Abgrenzung des Umfeldes einen Stahlrahmen erhalten. Die Größe der Grabstellen beträgt 70 mal 70 Zentimeter. „Von einer Errichtung von Urnenstelen und Urnenwänden wurde abgesehen, um vorhandene leere Flächen bewusst wieder zu nutzen. Damit wird gleichzeitig auch ein Platz angeboten, um Blumen oder andere Zeichen der Trauer an der letzten Ruhestätte ablegen oder anpflanzen zu können, was bei Urnenstelen nicht möglich wäre“, sagt Steinwinter. Der Eingangsbereich wurde ebenfalls umgebaut und mit einer neuen Tür versehen. Die dortigen Stufen wurden abgebaut, um den Friedhof barrierefrei begehbar zu machen. Der bis dahin optisch unschöne Müllstandort ist nun außerhalb des Friedhofes und mit einer Eingrünung versehen. Im südlichen Teil des Friedhofes wurde ein neues Urnengemeinschaftsgrabfeld mit bis zu 40 Grabstellen mit einer Größe von jeweils 50 mal 50 Zentimeter angelegt. Auf fünf Namenssteinen können auf kleinen Bronzeschildern die Namen der Verstorbenen eingraviert werden.
„Auf diesem Grabfeld ist auch eine anonyme Bestattung möglich“, erklärt Steinwinter. Durch die Bepflanzung mit bodendeckenden Gewächsen ist in diesem Bereich keine Grabpflege durch Angehörige nötig. Das Urnengemeinschaftsgrabfeld ist durch einen neu angelegten Weg mit mehreren Stufen von der Aussegnungshalle her erschlossen. Vom südlichen Eingang ist ein barrierefreier Zugang möglich.
Die Gesamtmaßnahme konnte inklusive der zusätzlichen Malerarbeiten an der Aussegnungshalle mit rund 90 000 Euro abgeschlossen werden. Aufgrund einiger noch vorhandener Erdgräber im Bereich der Umgestaltungsflächen konnten noch nicht alle geplanten Urnengrabstellen im Eingangsbereich hergestellt werden. 14 Erdurnengräber werden demnach zu einem späteren Zeitpunkt gebaut.