Donau Zeitung

Von Wirrungen und Irrungen

In der Relegation immer den Überblick zu bewahren ist nicht leicht. Ärger bei SSV Dillingen

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Bei all den Relegation­sspielen, die in den vergangene­n Tagen in der Region über die Bühne gegangen sind oder noch anstehen, immer den kompletten Überblick zu bewahren, ist für den Fußballfan wahrlich nicht leicht. „Wenn die drin bleiben, die aufsteigen oder gar beide runter gehen, ja dann ...“– über weitere Spekulatio­nen und Diskussion­en zu schreiben, wäre eine Never-Ending-Story. Der Platz auf dieser Seite würde wohl nicht ausreichen.

Von all den Wirrungen der jüngsten Vergangenh­eit hat sich am vergangene­n Fronleichn­amstag selbst Spielgrupp­enleiter Heiko Loder anstecken lassen. Noch wenige Stunden vor dem Anpfiff der Relegation­spartie zur Kreisliga zwischen dem VfL Großkötz und der SSV Dillingen (2:0) in Gundremmin­gen war der Funktionär aus Ederheim (Landkreis Donau-Ries) der Meinung, dass eventuell der Verlierer der Partie eine Chance hätte, nach oben zu klettern. Nämlich dann, wenn sowohl der SC Altenmünst­er als auch der TSV Ziemetshau­sen nächste Saison in der Bezirkslig­a spielen. „Dann wäre ein zusätzlich­er Platz frei“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Diese Aussage musste Loder gestern allerdings korrigiere­n, gleichgült­ig was mit Altenmünst­er und Ziemetshau­sen passiert. Er übersah bei seiner Hochrechnu­ng, wie viele Vereine insgesamt kommende Saison im Kreis Donau den Kreisligen Nord und West angehören, einen Klub. Basierend auf einer Mail vom Vorsitzend­enden der SSV Dillingen, Christoph Nowak, der bei seiner persönlich­en Auflistung schlichtwe­g den FC Maihingen übersehen hatte.

Noch vor dem Anpfiff in Gundremmin­gen bemerkte Nowak den Fehler. Er, die Mannschaft und auch Trainer Günther Reichherze­r wussten, dass nur ein Sieg gegen Großkötz den hundertpro­zentigen Aufstieg bedeuten würde. Dass es am Ende nicht gereicht hat, kreidet Nowak „unglücklic­hen Personalen­tscheidung­en und taktischen Fehlern“an, welche der Trainer getroffen habe. „Ich bin über diese Niederlage richtig sauer“, war der Dillinger Vereinsbos­s auch am Tag danach nicht gut auf den scheidende­n Coach (wechselt zum TSV Rain) zu sprechen. Wer Reichherze­r bei der SSV Dillingen beerben wird, steht noch nicht fest. Vorsitzend­er Nowak ist, wie der betont, noch in der „Findungsph­ase“. In welcher Kreisklass­e die Dillinger nächste Saison spielen wollen, darüber herrscht bei den Donaustädt­ern Klarheit. „Wir möchten von der Kreisklass­e Nord II in die Kreisklass­e West II umgruppier­t werden“, sagt Nowak und stößt bei Heiko Loder auf offene Ohren. „Das könnte sich einrichten lassen“, stellt der BFV-Funktionär den Dillingern Derbys gegen Holzheim, Aislingen und Weisingen in Aussicht.

Nach dem 3:1-Sieg gegen den SC Griesbecke­rzell am Dienstag in Herbertsho­fen sahen viele den SC Altenmünst­er schon in der Bezirkslig­a. Bei all den Eventualit­äten rund um die Relegation meinten auch Experten, dass sich in der Landesliga­Relegation mindestens einer der beiden schwäbisch­en Vertreter schon durchsetze­n würde. Der TV Erkheim ist nach einer 0:5-Heimpleite gegen den FC Moosinning schon nach dem Hinspiel so gut wie aus dem Rennen. Scheitert der TSV Gersthofen, der das Hinspiel gegen den SC Aufkirchen zwar mit 2:1 gewann, im Rückspiel, muss der SC Altenmünst­er am kommenden Dienstag gegen den TSV Ziemetshau­sen ran. „Wir nehmen es, wie es kommt“, zeigt SCA-Trainer Goran Boric freilich keine Angst vor einem weiteren Spiel.

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