Ein Suppenklassiker für jede Jahreszeit
Für die italienische Minestrone bietet sich im Sommer nahezu alles aus dem Garten an
Gut, dass die Rezepturen der italienischen Minestrone je nach Region und Familie sehr unterschiedlich ausfallen. Denn alles was auf den Tisch kommt, ist interessant, äußerst delikat und leicht zuzubereiten. Würden wir uns dagegen an die überlieferte Anleitung eines Versöhnungsrituals für die Göttin Maia halten, gäbe es viel dest die Göttin sollte damit gut gestimmt sein, der Gast dagegen?
Heute wird die kräftige Gemüsesuppe je nach Jahreszeit mal gehaltvoller, mal leichter zubereitet. Für den Sommer bietet sich nahezu alles aus dem Garten an: Zwiebeln, Knoblauch, Staudensellerie, Karotten, Lauch, Bohnen, Erbsen, Tomaten und Kartoffeln … – je nach Angebot und Geschmack. Kräftig aromatisch wird es durch eine Scheibe geräucherten Bauchspeck. Er kocht einfach mit. Zusätzliche Sättigung verschaffen die Einlagen Reis oder Nudeln.
Die Suppe lässt sich pur oder mit einem Schuss Olivenöl, Knoblauch oder mit Parmesan überbackenen Brotscheiben reichen. In der Region um Genua schwört man auf Auberginen und Pilze, Weißkohl mit Zucchini oder Pesto statt Speck als ergänzende Suppenzutaten.
Die Neapolitaner überstreuen die Suppe nicht wie üblich mit geriebenem Parmesan, sondern mit frisch geriebenen Provolone, einem speziellen Räucherkäse. Dadurch schmeckt der Eintopf auch ohne tierische Einlage pikant und aromatisch.
In der Toskana wird die Minestrone mit Weißwein zubereitet, der Mailänder liebt sie sämig mit Kartoffeln, der Süditaliener dagegen sehr scharf. Je nach Jahreszeit und Belieben werden Gemüsesorten durch andere ausgetauscht oder ergänzt.
Weil stets eine bunte Vielfalt zusammen kocht, löffelt der Genießer reichlich Nährstoffe. Die Suppe hat wenig Kalorien und viel Volumen. Ideal, denn das Ganze macht satt und belastet nicht.
Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberaterin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentrale Bayern.