Posten wie ein Profi
Mit ein paar bunten Bildchen und flotten Sprüchen auf Facebook ist es nicht getan: So wird man Social-Media-Manager
Den ganzen Tag auf Instagram und Twitter rumhängen, ab und zu mal ein paar lustige Sprüche posten, fertig. Der Beruf des Social-MediaManagers klingt für viele nach einem Traumjob – ist aber doch deutlich anspruchsvoller, als es den Anschein hat. „Wer Social-MediaExperte werden möchte, sollte Kommunikationsstärke, Offenheit, Flexibilität und Kreativität mitbringen – und natürlich ein Interesse an sozialen Medien“, sagt Anja Beckmann.
Aufgabe der Experten ist es, den Kunden oder Arbeitgeber im Netz zu repräsentieren. Das Ziel dabei ist Aufmerksamkeit – um neue Kunden zu gewinnen oder zum Beispiel über ein Projekt zu informieren. Außerdem treffen über die sozialen Medien Kritik, Anregungen und Fragen zu allen möglichen Unternehmensbereichen ein. Ein SocialMedia-Manager muss diese sortieren und beantworten. „Als SocialMedia-Manager in einem Unternehmen ist man in ständiger Abstimmung mit allen verschiedenen Fachbereichen“, erklärt Beckmann.
Damit das alles gelingt, braucht es zunächst viel Fachwissen über die verschiedenen Netzwerke. Aber auch das Unternehmen, seine Produkte und Leistungen muss der Social-Media-Manager kennen – genau wie Trends und Entwicklungen in dessen Branche.
„Drei von vier Unternehmen in Deutschland kommunizieren mittlerweile über soziale Medien“, erklärt Juliane Petrich vom Digitalverband Bitkom – Tendenz steigend. „Die Unternehmen wollen mit sozialen Medien eine jüngere Zielgruppe ansprechen, die man über klassische Medien kaum noch erreicht.“Für Social-Media-Experten bedeutet das gute Jobchancen, auch in Zukunft.
Die Ausbildungsmöglichkeiten sind dabei vielfältig – den einen Studiengang gibt es nämlich noch nicht: „Wer zum Beispiel Kommunikationswissenschaften oder BWL studiert, kann sich auf soziale Medien spezialisieren“, erklärt Petrich. „Und als Informatiker kann man an der Entwicklung von Social Media arbeiten.“Auszubildende können als Mediengestalter oder Medienkaufmann in Richtung Social Media gehen. Für bereits Berufstätige gibt es zudem eine Reihe von Weiterbildungen, unter anderem von den Industrieund Handelskammern sowie verschiedenen Hochschulen.
Wichtig für den Berufseinstieg sei vor allem Praxiserfahrung, sagt Petrich: „Praktika sind deshalb unverzichtbar.“Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, Referenzen für zukünftige Arbeitgeber zu sammeln. „Ein Blog kann ein toller Einstieg sein! Man kann damit zeigen, wie man mit Bild, Text und Video umgeht“, erklärt Beckmann und rät: „Einfach ausprobieren! Das ist der Charme von Social Media.“
Wie viel Geld man am Ende verdient, hänge vor allem von der Branche ab, in der man landet: „In umsatzstärkeren Branchen wie der Pharmaindustrie verdient man als Social-Media-Manager mehr als im Bereich Tourismus“, erklärt Beckmann.
Eines sollte man wissen: Wer im Bereich Social Media arbeitet, nimmt die Arbeit auch schnell mal mit nach Hause, so die Expertin: „Einer der wenigen Nachteile ist, dass Berufliches und Privates schnell verschwimmen können.“Gerade Freiberufler greifen schnell auch spätabends oder am Wochenende mal zu Smartphone oder Laptop. Und auch Angestellte im Bereich soziale Netze haben mitunter unregelmäßige Arbeitszeiten: So müssen Social-Media-Manager oft auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten auf Nutzerbeiträge reagieren.