Asylhelfer: Schluss mit der Stimmungsmache
Dillinger Unterstützergruppe macht sich Erklärung von Flüchtlingshelferkreisen in Ansbach zu eigen
Dillingen Die Dillinger Unterstützergruppe „Asyl/Migration Dillingen“hat sich angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte die Erklärung von 14 Helferkreisen im Landkreis Ansbach zu eigen gemacht. Darin rufen die Mitglieder unter anderem dazu auf, Schluss mit der „verantwortungslosen Stimmungsmache“zu machen.
Die Flüchtlingshelfer fordern: „Schutz geben und Erfolge der Flüchtlingshilfe und Integration nicht kaputtmachen!“Die allermeisten Geflohenen seien anständige normale Bürger, die um ihr Leben gelaufen sind und Schlimmstes erlebt haben. Die Angst und die Verunsicherung unter den Geflohe- nen und die Angst und Sorge der Helfer um ihre Schützlinge wachsen „angesichts der blinden Hetze gegen Geflüchtete“, wie sie inzwischen selbst von Politikern in hoher Verantwortung im Kampf um den (ganz) rechten Wählerrand geschürt werde.
Auch die Dillinger Unterstützergruppe hält dies „für unwürdig und in höchstem Maße unverantwortlich.“Sie ruft alle Politiker und der demokratischen Parteien dazu auf, verantwortungsvoll mit dem Flüchtlingsthema umzugehen. Dies schließe unter anderem die Errichtung von Großlagern aus. Politiker dürften nicht dem Druck radikaler Populisten nachgeben. „Selbstver- ständlich ist jede Straftat eine zu viel und Verstöße gegen das Gesetz müssen geahndet werden – bei Bundesbürgern genauso wie bei Geflüchteten“, schreiben die Flüchtlingshelferkreise. In beiden Fällen seien Straftaten aber die Ausnahme.
Die Integration zahle sich auch für Deutschland aus. Vertrauen, Freundschaft und neue Perspektiven seien entstanden. Dass Afghanistan sicher sei, bezweifeln nicht nur Fachleute, sondern auch die tief besorgten Betreuer der vielen jugendlichen Afghanen, die vor den Terroristen geflohen sind, um nicht von ihnen eingezogen oder ermordet zu werden. „Die jungen Afghanen wollen Krankenpfleger, Alten- pfleger, Gastronomen oder Handwerker werden“, heißt es in der Mitteilung. Viele seien jetzt so weit. Auch viele junge Äthiopier und Geflohene aus anderen Krisengebieten.
Hunderte Lehrstellen im Landkreis könnten nicht besetzt werden. Unternehmer würden regelrecht darum flehen, die hoch motivierten Jungen ausbilden oder bei sich arbeiten lassen zu dürfen. „Es ist unverständlich, warum man sie zu unwürdigem Herumsitzen verurteilt“, schreibt die Dillinger Unterstützergruppe.
So etwas provoziere soziale Spannungen und Depressionen – im schlimmsten Fall Vertrauensverlust und Aggressionen.