Donau Zeitung

Während der WM ist es besonders schlimm

Die Caritas erklärt, was legal ist und was illegal. Es gibt eine Anlaufstel­le für Betroffene aus der Region

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Landkreis Es gibt eine Vielzahl verschiede­ner Spiele um Geld, die im Internet beworben und betrieben werden. Während der WM rücken dabei vor allem Sportwette­n in den Fokus, deren Angebot während des Großereign­isses besonders umfangreic­h ist. Die Anbieter von Onlinecasi­nos befinden sich meist im Ausland und steuern von dort aus den Markt, um deutsche Gesetze zu umgehen, heißt es in einer Mitteilung der Caritas. Internetgl­ücksspiele seien grundsätzl­ich gesetzlich verboten, die Seiten würden also „illegal“betrieben. Das Bundesverw­altungsger­icht in Leipzig habe das im vergangene­n Jahr mit einem Urteil bestätigt.

Als legal gelten Lottospiel­e, da von den Anbietern eigene Konzession­en benötigt werden – damit steht dieses Angebot unter staatliche­r Kontrolle. Im Bereich Sportwette­n sind Konzession­en zwar vorgesehen, aber aktuell findet eine Duldung aller Anbieter statt, da das Konzession­sverfahren noch läuft.

Angesichts der immer höher steigenden Zahl an Glücksspie­lsüchtigen in Bayern (circa 34 000 süchtige Spieler und 33000 problemati­sche Spieler) sei die Regulierun­g des Glücksspie­lmarktes ein richtiger Schritt. Dafür müssten Gesetze allerdings konsequent umgesetzt werden, was in der Praxis derzeit nicht der Fall zu sein scheine.

Jeder betroffene Glücksspie­lsüchtige belaste bis zu 15 Personen im direkten oder indirekten Umfeld durch seine Sucht – durch die Schulden oder dadurch, dass Arbeit oder Freizeit vernachläs­sigt werden.

Die Caritas-Suchtfacha­mbulanz Donauwörth (Fachstelle Glücksspie­lsucht) bietet Hilfen für die Landkreise Dillingen und DonauRies an. In Einzelgesp­rächen werden Probleme und mögliche Behandlung­en besprochen.

Es wird Unterstütz­ung angeboten, etwa im Umgang mit Finanzen, bei Problemen in der Partnersch­aft, Unterstütz­ung bei der Freizeitge­staltung und so weiter. Zudem wird der Hilfesuche­nde auf Wunsch an eine Therapieei­nrichtung weiterverm­ittelt. Es kann auch mit anderen beteiligte­n Stellen (etwa Schuldnerb­eratung, Bewährungs­hilfe, Psychother­apeuten) kooperiert werden.

Zusätzlich gibt es Gruppenang­ebote (Motivierun­gsgruppe, Selbsthilf­egruppe, Angehörige­ngruppe), um sich zu informiere­n und mit anderen Betroffene­n auszutausc­hen. Die Suchtfacha­mbulanz in Donauwörth bietet Beratungsg­espräche für Betroffene und auch für Angehörige an.

Die Beratung ist kostenlos und unterliegt der Schweigepf­licht. Auf Wunsch kann sie auch anonym erfolgen.

OSuchtfach­ambulanz Donau wörth, Zehenthof 2, Ansprechpa­rtnerinnen Susanne Schmidt und Kathrin Göppel, Telefon 0906/70011315 oder 0906/705956 70

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