Große Sprünge in der Halle und auf dem Wasser
700 Buben und Mädchen trafen sich vor 20 Jahren zum Gaukinderturnfest in Lauingen und 38 Wasserski-Fahrer aus vier Nationen kämpften auf dem Fetzer-See in Gundelfingen um die EM-Qualifikation
Kritik musste die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich einstecken. Sie unterlag im Viertelfinale gegen Kroatien in Nizza mit 0:3. Dabei kam das Team um den damaligen Bundestrainer Berti Vogts zwei Runden weiter als die Truppe von Jogi Löw bei der diesjährigen WM in Russland. Hier erfolgte bekanntlich das Aus bereits nach den Gruppenspielen. Weltmeister in Frankreich wurden übrigens die Gastgeber, welche im Finale von Paris Brasilien mit 3:0 besiegten. Beim wichtigsten Tennisturnier auf Rasen dominierten vor 20 Jahren bei den Frauen Jana Nowotna (Tschechien) und Pete Sampras (USA) bei den Männern. Bei der Tour der France in Frankreich gelang bei der 3. Etappe Jens Heppner aus Gera der Tagessieg. Wenige Tage später überrollte ein Skandal die Tour: Fünf Festina-Fahrer legten ein Doping-Geständnis ab und wurden einem Untersuchungsrichter überstellt. Die Rundfahrt gewann der Italiener Marco Pantani vor Bobby Julich (USA) und Jan Ullrich.
Auf lokaler Ebene machten die Teilnehmer aus vier Nationen auf dem Fetzer-See in Gundelfingen beim Qualfikations-Wettkampf für die Europameisterschaft im Wasserski-Fahren ebenso große Sprünge wie die 700 Buben und Mädchen beim Gaukinderturnfest in Lauingen. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n)“. Heute blicken wir auf das Geschehen im Juli 1998 zurück.
● Eppisburgerin gewinnt Triathlon in Tapfheim Ihren Titel beim Triathlon in Tapfheim konnte die Eppisburgerin Conny Strobel souverän verteidigen. Über die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer konnte sie eine persönliche Bestleistung (2:19 Stunden) aufstellen und so das starke Verfolgerfeld bei den Damen auf Distanz halten. – Bei den schwäbischen Meisterschaften in Ottobeuren konnte sich über die gleiche Distanz die Lauingerin Heidemarie Michaelis-Steck durchsetzen.
● Mörslinger Wolfgang Kraus Zwei ter über 400 Meter Bereits seinen fünften bayerischen Vizetitel sicherte sich Wolfgang Kraus aus Mörslinger. Bei den Junioren-Titelkämpfen in Erding kam Kraus über 400 Meter in einer Zeit von 49,38 Sekunden als Zweiter ins Ziel. Nur der Ingolstädter Topfavorit Stefan Bönisch war schneller als der Starter der LG Donau-Brenz.
● Bundesleistungszentrum Fetzer See 38 Wasserski-Fahrer aus vier Nationen (Deutschland, Schweiz, Österreich, Tschechien) trafen sich Anfang Juli auf dem Fetzer-See in Gundelfingen zu einem Qualifikations-Wettkampf für die Europameisterschaften, die im gleichen Jahr noch in Linz ausgetragen wurden. Neben dem Springen standen auch die Disziplinen Slalom und Trickfahren auf dem Programm. Der Gundelfinger Fetzer-See ist das Bundesleistungszentrum der Wasserski-Nationalmannschaft.
● Taekwondo: Bruchtest in vier Me tern Höhe 450 Sportler aus 30 Vereinen trafen sich in Dillingen und Lauingen zu einem großen Taekwondo-Lehrgang. Unter anderem waren Teilnehmer aus Sizilien angereist. Höhepunkt der Veranstaltung war, als Großmeister Chang Jae Hee vier Meter an einer Wand hochmarschierte, um einen Bruchtest vorzunehmen. Auch Organisator Heinrich Magosch (6. Dan), Joachim Veh vom TV Lauingen (5. Dan) und PeHaufenweise Feistle (3. Dan) begeisterten die Zuschauer mit ihren Techniken der Selbstverteidigung.
● 700 Buben und Mädchen beim Gaukinderturnfest in Lauingen 700 kleine Turnerinnen und Turner im Alter von vier bis 13 Jahren waren dem Aufruf des Vorsitzenden des Turngaus Oberdonau, Dieter Thiel, zum „Mitturnen, Mitmachen und Miterleben“beim Gaukinderturnfest in der Lauinger Stadthalle gefolgt. In die Siegerlisten konnten sich auch einige Starter aus der Region eintragen. So auch Sonja Jaser und Michael Mannshart vom TV Lauingen, Marius Römer vom TSV Wittislingen und Vinzenz Schweizer vom TV Dillingen. Den Wunsch vieler Trainer und Betreuer, die viel Zeit mit den Kindern in der Turnhalle verbringen, brachte zum Abschluss der Vizepräsident des Bayerischen Turnverbandes, Johannes Strasser (Tapfheim), auf den Punkt, „der Turnsache weiterhin treu zu bleiben“.
● Wittislinger E Jugend meister lich, Höchstädter F Junioren ebenso Beim TSV Wittislingen wurde vor zwei Jahrzehnten ein kleines Sommermärchen wahr. Die FußballE-Jugend des Vereins wurde souveräner Meister in der Juniorengruppe 5 im Kreis Donau. Das Team erLaufen) reichte 27 von 30 möglichen Punkten. Erfolgreichste Torjäger in der Mannschaft um die beiden Trainer Walter Reinelt und Tomas Gufler waren Christoph Reinelt und Julian Wegner, die jeweils 14 Treffer erzielten. – Fast noch besser machten es die Höchstädter F-Junioren, die überhaupt keinen Punkt abgaben und ohne Gegentreffer (Torverhältter nis 85:0) blieben. Trainiert wurde das Team von Stefan Ziegler.
● Elf Tennis Titel verteidigt Auf der Tennisanlage in Höchstädt fanden die 20. Kreismeisterschaften statt. Dabei konnten insgesamt elf Siegerinnen und Sieger aus dem Vorjahr ihre Titel verteidigen. Unter anderem Robert Vukusic von der SSV Höchstädt, welcher im Finale Wolfgang von Schwaller vom TC Hausen besiegte. Bei den Damen triumphierte Marion Paulin (SSV Höchstädt) über Gabi Dittmann vom TC Wertingen im Endspiel. Eine Überraschung gab es bei den Junioren. Hier setzte sich im Finale der Wertinger Uli Bacher gegen Wolfgang Mittring (SSV Höchstädt) durch.
● Zu guter Letzt: Den Siegerfisch fi letiert Er zog den dicksten Fisch an Land, nämlich einen Spiegelkarpfen mit 2918 Gramm, und wurde somit Jungfischerkönig von Schwaben. Die Rede hier ist vom damals elfjährigen Jürgen Tausend aus Aislingen. Bei den schwäbischen Fischerjugendmeisterschaften, die vom Fischerverein aus Altenmünster organisiert wurden, musste sich Jürgen Tausend wie seine Mitstreiter in dem sportlichen Wettkampf unter anderem im Casting und Zielwerfen mit einer Angelrute beweisen. Die Fischereigewässer des Fischervereins Altenmünster liegen an der Staatsstraße zwischen Dillingen und Holzheim. Für Jürgen Tausend war dies quasi ein Heimspiel. Der Siegerfisch, den der Elfjährige aus dem Wasser zog, landete ausgenommen und filetiert in der Gefriertruhe der Familie und sollte später zu einem schönen Anlass verspeist werden