Tierisches Vergnügen im Faustus Garten
Der Gesangverein Dillingen bietet beim Sommerkonzert beste Unterhaltung
Dillingen Nach mehrjähriger wetterbedingter Verlegung konnte das traditionelle Sommerkonzert des Gesangvereins Dillingen diesmal wie geplant im Garten des Pfarrzentrums St. Peter stattfinden. Lange vor Beginn waren an diesem lauen Sommerabend alle bereitgestellten Plätze belegt. „Tierisches“war angekündigt, eine unterhaltsame Reise durch die Welt der Tiere. Noch vor der offiziellen Begrüßung brachte Chorleiter Xaver Käser die Zuhörerschaft mit einem Tierwitz in die richtige Stimmung, im Laufe des Abends gab es dann noch viele Gelegenheiten für herzhaftes Lachen.
Musikalisch zeigte sich der Chor wieder einmal von seiner besten Seite, vom Renaissance-Madrigal bis zu lustigen Liedern aus der Jugendzeit, vom Schlager bis zum Volkslied war für jeden etwas dabei. Mühelos wanderte der Chor durch die Jahrhunderte und landete schließlich bei zeitgenössischen Komponisten wie Rüdiger Kaufmann mit den Liedern vom „Eichhörnchen“und vom „Krokodingsbums“, am Flügel meisterhaft begleitet von Günter Englert. Das Publikum wurde aktiv einbezogen und brachte mit drei Kanons vom Maulwurf, von den Katzen und von den Fröschen den Garten zum Klingen, die „Vogelhochzeit“wurde von den syrischen Geschwistern Sidrat, Sarah, Sham und Yasin schwungvoll vorgesungen, den Wettstreit zwischen „Kuckuck und Esel“durften die Frauen mit den Männern austragen.
Verdiente Chorpausen füllte Friedrich Maier, der seinen Piccolound Querflöten sensationelles Vogelgezwitscher entlockte und Goldamsel, Libelle und einen kleinen Esel musikalisch hochleben ließ. Iris Lutzmann glänzte im Faustus-Garten mit ihrem wohlklingenden Mezzosopran als Zaunkönig, der von der silbernen Flöte eine neue Melodie erfuhr, und sorgte mit „Ein kleines Huhn fliegt um die Welt“und „Mein Gorilla hat ne Villa im Zoo“ für heitere Stimmung. Beide Solisten fanden in Günter Englert am Flügel einen einfühlsamen und soliden Begleiter. Ebenso sichere Hintergrundbegleitung erfuhr Iris Lutzmann durch den Chor bei ihrem Solo „The lion sleeps tonight“.
Als musikalischen Höhepunkt und Abschluss setzte der Chor die Variationen über Schuberts Vertonung der „Forelle“. Auf launige Art hat Franz Schöggl das bekannte Gedicht anderen großen Komponisten untergeschoben, und so erklang à la Mozart „Eine kleine Nachtforelle“, à la Beethoven „Zur Ehre der Forelle“, Webers „Freischütz“wurde zum „Freifisch“, eine alpenländische Gebirgsforelle wechselte mit der „Forelle Wiener Art“, schließlich schwamm die Forelle in der Wolga, um schließlich als „Forella Italiana“endgültig am Haken zu zappeln.
Großer Beifall war der Dank für einen abwechslungsreichen, unterhaltsamen und musikalisch perfekten Abend, der ein wohlgelauntes Publikum in die Sommernacht entließ.