Ein Protest zur rechten Zeit
Wenn viele Menschen wie in München gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft auf die Straße gehen, ist das ein gutes Zeichen. Denn all diese Menschen, die am Wochenende unter dem Motto „#ausgehetzt“demonstriert haben, zeigen, wie wichtig ihnen eine sozial und gerecht handelnde Gesellschaft ist. Eine Gesellschaft, die Werte wie die Menschenwürde achtet, die das Miteinander in den Mittelpunkt stellt und nicht die Ausgrenzung. Eine Gesellschaft, die politisch unterschiedliche Positionen anerkennt, in der aber das Ringen um den rechten Weg vom gegenseitigen Respekt geprägt ist und nicht von Hetze und Hass.
Und es ist höchste Zeit für ein Zeichen der Solidarität mit Geflüchteten. Auch wenn es unbestritten sehr große Probleme mit der Migration gibt. Entscheidend ist, wie darüber debattiert wird – die CSU war hier leider kein Vorbild.
Es ist auch höchste Zeit, der CSU klarzumachen, dass die Asylpolitik nur ein Thema unter mehreren ist. Andere Themen beeinflussen die Lebenswirklichkeit vieler Menschen direkter und dramatischer, werden aber vernachlässigt: bezahlbares Wohnen, Pflegenotstand, Altersarmut, eine nachhaltige Klima- und Naturschutzpolitik – um nur einige Beispiele zu nennen.
Die CSU würde im eigenen Interesse handeln, würde sie die Kritik der Demonstranten ernst nehmen. Sie würde im eigenen Interesse handeln, wenn sie sich endlich nicht mehr vor allem dieser spaltenden Asylpolitik widmen würde, sondern der Stärkung einer solidarischen Gesellschaft.