Zufrieden trotz Pleite
Angelique Kerber scheidet aus, verabschiedet sich aber noch nicht in den Urlaub
Nach dem verpassten Halbfinal-Einzug bei den WTA Finals in Singapur trottete Angelique Kerber mit gesenktem Kopf aus der Arena. Wieder einmal war ihre Angstgegnerin Sloane Stephens aus den USA einen Tick zu stark gewesen. In ihrem letzten Gruppenspiel musste sich die WeltranglistenZweite mit 3:6, 3:6 geschlagen geben und schied damit beim Saisonabschluss der acht besten Tennisspielerinnen mit einer Bilanz von 1:2-Siegen nach der Vorrunde aus.
Saisonende statt Halbfinale hieß es für die 30-Jährige nach 100 intensiven und sehr umkämpften Minuten. Direkt in den Urlaub wird es für Kerber aber noch nicht gehen. Priorität für die deutsche Nummer eins hat nun die Suche nach einem neuen Coach. Nach der überraschenden Trennung von Wim Fissette war Kerber ohne Trainer nach Singapur gereist, betreut wurde sie bei ihrem letzten Auftritt in diesem Jahr von ihrem Sparringspartner André Wiesler, der gegen Stephens auch noch einmal eindringlich versuchte, auf sie einzureden. Auf Dauer wird die Wimbledonsiegerin mit Wiesler aber nicht als Chefcoach zusammenarbeiten.
„In den nächsten Tagen setze ich mich mit meinem Team zusammen und sehe, wie es weitergeht“, sagte Kerber, die eine schnelle Lösung will. Denn: „Generell will ich im Urlaub nicht zu viel über Tennis und Gegnerinnen nachdenken, sondern lege den Schläger in die Ecke.“
Trotz der fünften Niederlage in Serie gegen Stephens und dem Aus in Singapur zog Kerber ein positives Fazit des Jahres. „Ich bin stolz auf die letzten zehn Monate“, sagte die Kielerin, die im Juli in Wimbledon ihren dritten GrandSlam-Titel feiern konnte. „Dass so viele derer, die hier gespielt haben, Anfang des Jahres nicht in den Top 20 waren, zeigt, wie eng alles zusammen ist. Ich bin froh, dass auch ich zurückgekommen bin.“