Neues zum Hochwasserschutz
Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe sollen die Bürger informiert werden. Es geht dabei auch um Eigenvorsorge
Im Rahmen des Regionalmanagements im Landkreis Dillingen wird auch das Thema Hochwasserschutz besetzt. Wie berichtet, gibt es seitens des Freistaates Bayern Zuwendungen für Projekte in Zukunftsthemen. Im Bereich „Regionale Identität“soll ein Literaturfestival umgesetzt werden
Im Bereich Siedlungsentwicklung ist der Hochwasserschutz Thema. Landrat Leo Schrell erinnerte im Umweltausschuss daran, dass man Hochwasser nicht verhindern könne, aber sicherstellen müsste, dass die Infrastruktur, dass Telefon, Bahn, Krankenhäuser und Ähnliches noch funktionieren.
Christin Werthmüller vom Regionalmanagement im Dillinger Landratsamt stellte die Ziele des Projekts vor: die Vermeidung der Gefahr der Zersiedelung und des Flächenwachstums in das Donautal, die Steigerung des Risikobewusstseins für Hochwasser und Überflutungen bei Kommunen und der Bevölkerung zur Förderung der Eigenvorsorge, die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit (wir berichteten). auch bei Hochwasser- und Starkregenereignissen und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Kompensation des Standortnachteils aufgrund des Hochwasserund Überflutungsrisikos. Außerdem soll ein interkommunaler Austausch hinsichtlich der nachhaltigen Flächennutzung vor dem Hintergrund des Hochwasser- und Überflutungsrisikos stattfinden.
Der Ausschuss stimmte dem weiteren Vorgehen zu: Derzeit wird der Förderantrag für die Zeit Januar 2019 bis Ende 2021 erarbeitet. Mit der Veranstaltungsreihe Hochwasservorsorge soll dann auch die Risikokommunikation verbessert werden. Eine allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und die Betrachtung gefährdeter Siedlungsstrukturen gehören ebenfalls dazu.
Stellvertretender Landrat Alfred Schneid erkundigte sich, ob es auch darum geht, größere technische Anlagen zum Hochwasserschutz zu verhindern. Werthmüller meinte, im Rahmen des Regionalmanagements würden nur Gewässer zweiter und dritter Ordnung behandelt. „Wir sind mehr für Maßnahmen durch Naturschutz als durch Technik.“Kreisrat Reinhold Sing (SPD) appellierte an die Regenwasserversickerung, für die Kommunen und Bürger mehr sensibilisiert werden müssten. Laut Landrat Schrell ist das bei Bebauungsplänen bereits nahezu Standard. „Die Kommunen nehmen das Thema ernst“, ergänzte auch Schwenningens Bürgermeister Reinhold Schilling (CSU). Auch sickerfähiges Pflaster komme immer mehr. Dieter Leippert vom Bund Naturschutz bestätigte, bei den Bebauungsplänen habe sich viel getan. Wichtiger sei, weniger Fläche zu versiegeln. Ein Gebührensplitting beim Abwasser (Leippert) hielt Erich Herreiner (Bürgerliste) aber nicht für zielführend. „Ohne finanziellen Schmerz geht es nicht“, entgegnete Leippert. Eine Zusammenarbeit mit den benachbarten Landkreisen ist laut Schrell in diesem Bereich nicht vorgesehen. Danach hatte sich Elmar Sinning (Zukunft) erkundigt.