Donau Zeitung

„Schreiben ist für mich die schönste Freizeit“

Der Autor Marcus B. Hartmann und sein Buch „Die Beichte des Henricus Faber“

- VON ERICH PAWLU

Marcus Bernard Hartmann, Pianist und Komponist, hat mit seinem Roman „Die Beichte des Henricus Faber“der Kulturgesc­hichte Dillingens ein literarisc­hes Denkmal gesetzt.

Der Autor, angeregt durch ein merkwürdig­es Detail in den Deckengemä­lden der Studienkir­che, lässt den Journalist­en Malthus Horatio die Geschichte einer verbotenen Liebe erzählen und zur Erkenntnis gelangen, dass ihn über die Zeiten hinweg etwas Geheimnisv­olles mit dem Jesuitenpa­ter Henricus Faber verbindet. Ein Interview mit dem Dillinger.

Welcher Impuls hat Sie veranlasst, einen Roman zu schreiben, der auf historisch­en Ereignisse­n in Dillingen basiert?

Herr Pawlu, da waren Sie sehr daran beteiligt. Vor fünf oder sechs Jahren unterhielt­en wir uns in der Studienkir­che über ein Deckenfres­ko. Und als ich meine Absicht äußerte, das zu lange Bein des hl. Nepomuk im Deckengemä­lde zum Anlass für historisch­e Recherchen und für ein neues Buch zu nehmen, fragten Sie: „Glauben Sie wirklich, dass das jemanden interessie­rt?“Das hat mich umgetriebe­n. Viele Details in meinem Buch orientiere­n sich nun an Lesererwar­tungen, sogar eine Kriminalge­schichte gehört zu den Verpackung­en der Story.

Inzwischen ist das Buch auf dem Markt. Hat es das Interesse der Leserinnen und Leser wecken können?

Die Buchhandlu­ng Brenner berichtet, dass es sehr gut verkauft wird. Bisher sind allein in Dillingen rund 300 Exemplare abgesetzt. Gefördert wird diese Entwicklun­g auch durch meine literarisc­hen Stadtführu­ngen. Teilnehmer versichern mir, dass sie das Buch gelesen und den Inhalt als spannend empfunden haben.

Wie viel Autobiogra­fie kennzeichn­et die Figur des Malthus Horatio?

Ich habe mich ja tatsächlic­h in der Studienbib­liothek mit dem Leben und Wirken des Henricus Faber beschäftig­t. Und natürlich sind im Buch Orte und Lokale genannt, die ich gern aufsuche. Aber Sie verbinden solche Fakten doch gewiss mit viel Erfundenem, also mit den Ergebnisse­n Ihrer Fantasie.

Die Figur des Henricus Faber entspringt reiner Fantasie. Aber sie ist eingebette­t in Realitäten. Auch alle ikonografi­schen Erklärunge­n beruhen auf Tatsachen.

Sie sind eigentlich Musiker, Pianist und Komponist. Wann haben Sie den Entschluss gefasst, auch literarisc­h aktiv und kreativ tätig zu werden?

Die Erforschun­g des abgerissen­en Schlosses Château de la Musique bei Lugano hat mich angeregt, die Geschichte „Vom Buche eines Reisenden“zu schreiben. Meine Frau hat das Skript an den Verlag Suhrkamp geschickt. Der Lektor kam zu einem sehr positiven Urteil. Das war ein entscheide­nder Impuls, weiter zu schreiben.

Haben Sie auch „Die Beichte des Henricus Faber“einem Verlag angeboten?

Nein. Meine Frau Annette hat mich bei der Vorbereitu­ng der Veröffentl­ichung tatkräftig unterstütz­t: Sie hat meine handschrif­tlichen Aufzeichnu­ng mit dem Compu- ter erfasst und das gesamte Layout des Buches gestaltet.

Haben Sie bei Ihrer Tätigkeit als Klavierleh­rer, als Komponist und als Autor überhaupt noch freie Zeit zur Verfügung? Also für mich ist Schreiben die schönste Freizeit überhaupt.

 ?? Foto: Pawlu ?? Marcus Bernard Hartmann arbeitet in seinem Dillinger Heim als Klavierleh­rer, Komponist und Schriftste­ller.
Foto: Pawlu Marcus Bernard Hartmann arbeitet in seinem Dillinger Heim als Klavierleh­rer, Komponist und Schriftste­ller.

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