4000 Euro fürs Lauinger Heimathaus
Der Schimmelturmverein engagiert sich für die Altstadt – über den Schimmelturm hinaus
„Und hoch!“So schallte das Kommando an die vielen Helferinnen und Helfer beim Maibaumfest am 30. April über den Lauinger Marktplatz. Von Kopf bis Fuß richtig schmuck stand nach einem zweistündigen Kraftakt ohne technische Hilfsmittel der Maibaum neben dem Schimmelturm. Die Bewirtung der Besucher mit Speisen und Getränken übernahm der Schimmelturmverein. Jetzt fließen 4000 Euro aus den Einnahmen des Maibaumfestes – großzügig aufgestockt durch Spenden von Vereinsmitgliedern – an das Lauinger Heimathaus.
Bernhard Ehrhart, ehrenamtlicher Leiter des Heimathauses Lauingen in der Herzog-Georg-Straße, freut sich über die finanzielle Unterstützung. „Die Spende wird unter anderem investiert in Schrifttafeln zur Erklärung der Exponate“, sagt Ehrhart. Das wertvollste Stück ist ein Bild von Mathis Gerung aus dem 16. Jahrhundert und zeigt das Lager von Kaiser Karl V. im Lauinger Waihengey. Viele stadtgeschichtliche Zeugen sind im Heimathaus zu finden – von der Steinzeit, weiter zu den Römern, Kelten und Alemannen. Eigene Räume sind der Volkskunst und dem Brauchtum gewidmet. Seine Ergänzung findet das Heimathaus in den Museumszellen, untergebracht neben dem Montessori-Kinderhaus in Lauingen. Museumsleiter Bernhard Ehrhart und Stadtführerin Gabriele Kleinle empfehlen einen Besuch der AlbertusMagnus-Abteilung. Sehenswert sind auch die Ausstellungen zum Alltagsleben in Lauingen, zur Fasnacht, zur Krippenkultur oder zum Kellerbier. „Jede Lauingerin und jeder Lauinger ist willkommen. Ein Besuch von Heimathaus und Museumszellen bietet sich besonders für die Teilnehmer von Jahrgangstreffen an“, so Ehrhart. Der Museumsleiter weiß viele interessante Geschichten und Anekdoten aus der Vergangenheit der Albertus-Magnus-Stadt zu erzählen. Interessenten können an Vhs-Führungen teilnehmen oder sich direkt bei Bernhard Ehrhart unter Telefon 09072/5491 für eine Führung anmelden.
Josef Hördegen, Erster Vorsitzender des Schimmelturmvereins mit rund 160 Mitgliedern, ist zufrieden mit der Verwendung des Maibaumfestgeldes. „2016 haben wir unsere Vereinssatzung umbenannt.“Seitdem lautet der Name „Schimmelturmverein zum Erhalt des Lauinger Stadtbildes“. Neben dem Schimmelturm – die Außenfassade wurde vor einem Jahrzehnt mit 450 000 Euro an öffentlichen Zuschüssen der Stadt und des Freistaates sowie durch Spenden renoviert – bietet Lauingen eine erhaltenswerte Altstadt mit über 260 historischen Einzeldenkmälern.
Dietmar Bulling, Zweiter Bürgermeister, findet die Spendenaktion des Schimmelturmvereins vorbildhaft, denn „die Sanierung der Lauinger Altstadt kann nur zusammen gelingen“. (pm)