Jetzt müssen alle an einen Tisch
Von außen ist es nur schwer zu verstehen, woher die Spannungen zwischen den Ortsfeuerwehren in Syrgenstein kommen. Selbst betroffene Feuerwehrler können sich dies mitunter nicht erklären. Fest steht: So mancher hat Bedenken, ob die geplante Zusammenlegung der drei Wehren in einem neuen Gerätehaus funktionieren kann. Die Gemeinde tut gut daran, die Sorgen ihrer freiwilligen Helfer ernst zu nehmen. Denn mit dem Neubau eines Gerätehauses alleine wäre es nicht getan. Es braucht motivierte Ehrenamtliche, die die neuen Räumlichkeiten mit Leben füllen würden. Wichtige Voraussetzung dafür: Die Feuerwehren müssen das Projekt als „ihres“verstehen. Das ist bislang nach eigener Aussage nicht wirklich der Fall. Die Helfer fühlen sich schlecht informiert und nicht mitgenommen. Das sollte die Gemeinde schnellstmöglich nachholen. Denn sie ist auf die ehrenamtlichen Dienste der Feuerwehren angewiesen. Die Freiwilligen übernehmen eine kommunale Pflichtaufgabe. Gerade in Zeiten, in denen es Feuerwehren immer schwerer fällt, Nachwuchs zu finden, sollten vorhandene Kräfte nicht vergrault werden.
Die Gemeinde wiederum hat ein gewichtiges Argument, das in der Diskussion nicht zu kurz kommen darf. Sie ist bereit, einen Millionenbetrag in die Hand zu nehmen, um ein modernes und zeitgemäßes Gerätehaus bauen zu lassen. Auch wenn die Investition angesichts der maroden, vorhandenen Gerätehäuser notwendig ist, ist sie dennoch nicht selbstverständlich.
Die Gemeinde ist also bereit, Geld für die Feuerwehr auszugeben, die Ehrenamtlichen fühlen sich nicht ausreichend informiert. Unter diesen Umständen sollten sich die Beteiligten alle an einen Tisch sitzen und offen ihre Standpunkte austauschen.
Dass die Syrgensteiner Feuerwehren gemeinsam etwas schaffen können, wird nicht nur bei jedem Einsatz deutlich. In Erinnerung geblieben ist die denkwürdige Gerichtsverhandlung in diesem Sommer vor dem Augsburger Verwaltungsgericht. Damals mussten sich die Ehrenamtlichen für den Umfang ihres Einsatzes bei einem tödlichen Verkehrsunfall rechtfertigen. Eine Versicherung hatte den Verdacht geäußert, die Wehren hätten – im Verbund mit Bachhagel – zu viele Leistungen abgerechnet. Eine Farce, die die Feuerwehrleute gemeinsam überstanden haben. Darauf kann man in der jetzigen Situation doch aufbauen.