Donau Zeitung

Jetzt müssen alle an einen Tisch

- VON ANDREAS SCHOPF andreas.schopf@donau-zeitung.de

Von außen ist es nur schwer zu verstehen, woher die Spannungen zwischen den Ortsfeuerw­ehren in Syrgenstei­n kommen. Selbst betroffene Feuerwehrl­er können sich dies mitunter nicht erklären. Fest steht: So mancher hat Bedenken, ob die geplante Zusammenle­gung der drei Wehren in einem neuen Gerätehaus funktionie­ren kann. Die Gemeinde tut gut daran, die Sorgen ihrer freiwillig­en Helfer ernst zu nehmen. Denn mit dem Neubau eines Gerätehaus­es alleine wäre es nicht getan. Es braucht motivierte Ehrenamtli­che, die die neuen Räumlichke­iten mit Leben füllen würden. Wichtige Voraussetz­ung dafür: Die Feuerwehre­n müssen das Projekt als „ihres“verstehen. Das ist bislang nach eigener Aussage nicht wirklich der Fall. Die Helfer fühlen sich schlecht informiert und nicht mitgenomme­n. Das sollte die Gemeinde schnellstm­öglich nachholen. Denn sie ist auf die ehrenamtli­chen Dienste der Feuerwehre­n angewiesen. Die Freiwillig­en übernehmen eine kommunale Pflichtauf­gabe. Gerade in Zeiten, in denen es Feuerwehre­n immer schwerer fällt, Nachwuchs zu finden, sollten vorhandene Kräfte nicht vergrault werden.

Die Gemeinde wiederum hat ein gewichtige­s Argument, das in der Diskussion nicht zu kurz kommen darf. Sie ist bereit, einen Millionenb­etrag in die Hand zu nehmen, um ein modernes und zeitgemäße­s Gerätehaus bauen zu lassen. Auch wenn die Investitio­n angesichts der maroden, vorhandene­n Gerätehäus­er notwendig ist, ist sie dennoch nicht selbstvers­tändlich.

Die Gemeinde ist also bereit, Geld für die Feuerwehr auszugeben, die Ehrenamtli­chen fühlen sich nicht ausreichen­d informiert. Unter diesen Umständen sollten sich die Beteiligte­n alle an einen Tisch sitzen und offen ihre Standpunkt­e austausche­n.

Dass die Syrgenstei­ner Feuerwehre­n gemeinsam etwas schaffen können, wird nicht nur bei jedem Einsatz deutlich. In Erinnerung geblieben ist die denkwürdig­e Gerichtsve­rhandlung in diesem Sommer vor dem Augsburger Verwaltung­sgericht. Damals mussten sich die Ehrenamtli­chen für den Umfang ihres Einsatzes bei einem tödlichen Verkehrsun­fall rechtferti­gen. Eine Versicheru­ng hatte den Verdacht geäußert, die Wehren hätten – im Verbund mit Bachhagel – zu viele Leistungen abgerechne­t. Eine Farce, die die Feuerwehrl­eute gemeinsam überstande­n haben. Darauf kann man in der jetzigen Situation doch aufbauen.

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