Lauingen braucht mehr Zeit
Niemand will einen Schnellschuss. Dass ein eilig ausgearbeitetes Konzept nicht sinnvoll ist, wissen die Lauinger Bürger und Stadtratsmitglieder nicht erst seit der Geschichte rund um das Verkehrskonzept. Die Umgestaltung der Herzog-GeorgStraße und des Marktplatzes sowie des Donauufers ist ein noch umfangreicheres Projekt. Alle Betroffenen einzubinden ist nicht nur eine nette Geste, sondern eine Voraussetzung, um eine Lösung zu finden, die zum Wohle aller ist. Der Stadtrat und die Bürgermeisterin wollen ein ganzheitliches Konzept entwickeln und auf die Bevölkerung hören.
Zudem gibt es auch die Verantwortung, Steuergelder sinnvoll einzusetzen. Und ein sinnvoller Einsatz ist nur dann möglich, wenn der Stadt die nötige Zeit eingeräumt wird. Selbst wenn nicht auch noch die Weihnachtszeit in diesem Zeitrahmen liegen würde, würde die Zeit bis 15. Februar nicht ausreichen. Nun hat sich die Regierung von Schwaben so geäußert, dass eine Verlängerung der Frist wohl ohne Probleme zu erreichen ist. Die Fördergelder seien ja für die Stadtentwicklung da, das ist auch das Interesse der Regierung.
Doch die Stadt liegt bei den Planungen zurück und wirkt schlecht informiert. Dafür gibt es verständliche Gründe, schließlich ist Bürgermeister Wolfgang Schenk erst vor fünf Monaten gestorben. Es folgten Vertretung, Wahl und Stichwahl. Das sind nicht die besten Voraussetzungen, um ein Großprojekt zu planen. Nun ist es Zeit, dass Lauingen das Projekt vorantreibt.
Es wäre einer neuen Bürgermeisterin zu wünschen, eine gewisse Eingewöhnungsphase zu haben. Stattdessen hat Katja Müllers erste Stadtratssitzung ihr eine große Herausforderung beschert. Das Projekt muss ausreichend geplant werden, gleichzeitig sollte es zügig vorangetrieben werden. Diese scheinbar gegensätzlichen Punkte müssen sie, der Stadtrat und die Verwaltung nun zusammenbringen.