Die Treffsichersten geehrt
Schießsport Vom Allgäu bis aus dem Ries kommen Schwabens herausragende Schützen nach Wertingen. Auch die Aktiven aus dem Gau Donau-Brenz-Egau werden für ihre starken Leistungen ausgezeichnet
Wertingen Rund 300 Schützen aus ganz Schwaben trafen sich am Samstag in der Wertinger Stadthalle, um bei der Sportlerehrung 2018 des Schützenbezirks Schwaben ihre Besten zu ehren. Heimspiel hatte dabei Siegfried Jungwirth vom Schützengau Lech-Wertach. Denn er gehört auch zu den Feuerschützen am Wertinger Judenberg. Er bekam eine von fünf Sonderehrungen für herausragende sportliche Leistungen.
Bei der Weltmeisterschaft in Eisenstadt erreichte Jungwirth unter anderem den zweiten Platz im 50-Meter-Mannschaftswettbewerb mit der Perkussionspistole. Bernhard Fendt vom Schützengau Krumbach gewann unter anderem beim Para-WM-Sportschießen in CheonJu mit dem Mixed-Team 50 Meter Gewehr liegend die Bronzemedaille, und Domenic Kiehl vom Schützengau Mindelheim belegte mit dem Compound-Bogen beim Cadet Men, den Europameisterschaften der Bogenschützen im griechischen Patras, den neunten Platz. Seine Teamkollegin Talida Chrubasik, die mit dem Recurvebogen bei der EM in Patras den ersten Platz belegte, und Maik Szarszewski (Platz vier bei der EM Recurve Men Open in Pilsen) konnten nicht persönlich vor Ort sein.
22 Gaue mit 900 Vereinen, vom Allgäu im Süden bis zum Riesgau Nördlingen im Norden, zählt der Schützenbezirk, den die Mitglieder des Bezirksschützenmeisteramts um Karl Schnell aus Tapfheim betreuen. „Mit der Sportplakette des Bezirks Schwaben wird ein erster, zweiter oder dritter Bayerischer Meistertitel belohnt oder die Plätze eins bis fünf bei der Deutschen Meisterschaft“, erklärte Bezirksschützenmeister Schnell, bevor Bezirkssportleiter Sascha Zirfaß die zahlreichen Sportler samt den Vertretern des Gaus auf die Bühne bat. Hubert Gerblinger vom ausrichtenden Schützengau Wertingen bedankte sich bei seiner Stellvertreterin Marianne Kuchenbaur und allen Helfern für die Unterstützung rund um die Veranstaltung. Den musikalischen Rahmen bot die Blaskapelle „uns“, bei der Gerblinger gleich mitspielte. Freudig beglückwünschte er aus dem Wertinger Gau Elmar Beutmiller, der anlässlich seines dritten Platzes bei den Bayerischen Meisterschaften geehrt wurde. Wertingens Zweiter Bürgermeister Johann Bröll erinnerte daran, dass der Schützengau Wertingen als einzige Einrichtung des ehemaligen Landkreises Wertingen geblieben sei.
Außerdem betonte er, dass viel Übung nötig sei, um solch herausragende Ergebnisse zu erreichen, und dass dazu die entsprechenden Rahmenbedingungen stimmen müssten. Dies unterstrich auch Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange, der Wertingen als „kleine Perle in Nordschwaben“betitelte. Lange dankte auch den Ehrenamtlichen, die sich im Hintergrund engagieren, und sagte: „Diese Leistung ist unbezahlbar. Schon die Jugendlichen erleben das gesellschaftliche Miteinander, die Kameradschaft, Verantwortungsbewusstsein und die Heimatverbundenheit.“
Dillingens Landrat Leo Schrell stellte heraus: „Fairness im Wettkampf, Konzentration bei höchster Anspannung und echter Sportsgeist auch in der Niederlage lassen sich am besten in der Gemeinschaft der Schützenvereine lernen.“Dazu gehörten vor allem „ein scharfes Auge, eine sichere Hand und ein klarer Kopf“. Niemals sein Ziel aus den Augen zu verlieren, sieht Augsburgs stellvertretende Landrätin Anni Fries als Grundsatz der Schützen. Natürlich gehöre auch das berühmte Quäntchen Glück – neben dem Können – dazu, das die an diesem Tag ausgezeichneten Schützen allesamt bewiesen haben.