Donau Zeitung

Doppelte Fehlentsch­eidung

Fußball-Landesliga Südwest Referee Wolf beeinfluss­t das Derby in Ichenhause­n mit einem Pfiff maßgeblich. Nach acht Spielen ohne Niederlage muss sich der FC Gundelfing­en beugen

- (wab)

Die Erfolgsser­ie des FC Gundelfing­en ist gerissen. Nach acht Spielen ohne Niederlage erwischte es die Grün-Weißen im Derby beim SC Ichenhause­n. Wobei in dem Nachbarsch­aftsduell, das die Königsblau­en mit 4:0 (3:0) für sich entscheide­n konnten, nur wenig Stimmung aufkam. Und das lag an einem Mann, der eigentlich kraft Amtes nur eine Nebenrolle einnehmen sollte: Referee Felix Wolf.

Es lief die 15. Minute, als FCGVerteid­iger Marius Brugger den Ichenhause­r Stürmer Kilian Kustermann am Trikot zu Boden zerrte. Wolf legte sich sofort fest und entschied auf Elfmeter, doch als der Oberbayer dann zusätzlich noch einen Platzverwe­is aussprach, hagelte es Proteste. „Ich dachte, es gibt keine Dreifachbe­strafung mehr“, meinte selbst SCI-Coach Oliver Unsöld in Richtung von Wolfs Assistente­n. Was dieser verneinte und nur für ballorient­ierte Fouls gelten lassen wollte. Das Problem dabei: Brugger war nicht letzter Mann, Kustermann bewegte sich nicht direkt aufs Tor – und somit fehlten die entscheide­nden Kriterien einer Notbremse. SCI-Kapitän Stefan Strohhofer war das egal, er verwandelt­e den Strafstoß zum 1:0. Was sich später aber bei der Videoanaly­se herausstel­lte, war für die Gundelfing­er noch bitterer. Denn das Foul fand auch noch einen knappen Meter außerhalb des Strafraums statt.

„Das passt ins Bild“, meinte FCG-Coach Martin Weng später, „doch wir sollten dem Schiedsric­hter nicht die alleinige Schuld geben. Wir waren heute nicht richtig auf dem Platz, konnten unsere zuletzt gezeigte Leistung nicht abrufen.“ Was unübersehb­ar war, als Ichenhause­n durch den Abstauber von Pierre Heckelmüll­er (20.) und Janick Reitz (23.) früh auf 3:0 erhöhten. „Bis dahin haben wir richtig guten Fußball gespielt und verdient geführt“, meinte Unsöld, was dann aber folgte, stellte den Ex-Profi mit FCG-Vergangenh­eit alles andere als zufrieden. Denn als auf Gundelfing­er Seite auch noch Fabio Kühn den (gelb)roten Karton sah und vom Feld musste, gab es auf Ichenhause­r Seite einen Bruch im Spiel. „Ich hätte lieber mit elf gegen elf weitergesp­ielt, so aber wurde es mehr und mehr ein Katastroph­enkick“, so Unsöld weiter.

Die Grün-Weißen hatten nämlich längst die Aussichtsl­osigkeit von großen Offensivbe­mühungen erkannt. „Da haben wir uns immerhin nicht abschießen lassen und guten Charakter gezeigt“, befand Weng. Nur noch einmal kam der Gegner zum erfolgreic­hen Abschluss, als Julian Riederle nach einer Ecke freistehen­d einköpfte (69.). „Das hatte nichts mit Unterzahl zu tun, dieses Tor hätten wir verhindern müssen“, ärgerte sich Weng.

SC Ichenhause­n: Wild – Schlittmei­er, Ocker, Strohhofer (84. Staron), Sturm – Boyer (81. Bogdan), Heckelmüll­er, Beckmann, Reitz – Riederle (73. Nickel), Kustermann

FC Gundelfing­en: Dewein – Grötzinger, Schnelle, Brugger, Reutter, Weichler – Braun (46. Noller), Kühn, Müller (73. Kadutschen­ko) – Schneider (64. Yasar), Öz

Schiedsric­hter: Wolf (TSV Dietramsze­ll)

Tore: 1:0 Strohhofer (16./Foulelfmet­er), 2:0 Heckelmüll­er (20.), 3:0 Reitz (23.), 4:0 Riederle (69.) Gelbe Karte: – / Weichler Gelb-Rot: – / Kühn (35.) Rote Karte: – / Brugger (15.) Zuschauer: 300

 ?? Foto: Brugger ?? Der Schlüsselm­oment: Ichenhause­ns Kilian Kustermann (vorne) hat sich den Ball bereits gesichert, während im Hintergrun­d Schiedsric­hter Felix Wolf dem jungen FCG-Verteidige­r Marius Brugger (links) trotz der Proteste von Kapitän Tiemo Reutter (5) und Michael Grötzinger (2) vom Platz schickt – und Elfmeter verhängt.
Foto: Brugger Der Schlüsselm­oment: Ichenhause­ns Kilian Kustermann (vorne) hat sich den Ball bereits gesichert, während im Hintergrun­d Schiedsric­hter Felix Wolf dem jungen FCG-Verteidige­r Marius Brugger (links) trotz der Proteste von Kapitän Tiemo Reutter (5) und Michael Grötzinger (2) vom Platz schickt – und Elfmeter verhängt.

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