Welches Klo mit Kindern aufsuchen?
Vor allem Väter sind häufiger unsicher
Fürth Manche Fragen traut man sich nicht zu stellen, weil sie peinlich sind. Eines dieser Probleme aus dem Alltag: Ein Vater ist häufig mit seiner kleinen Tochter unterwegs. Für welche Tür sollte er sich entscheiden, um seine Tochter aufs Klo zu begleiten: Für die Damen- oder die Herrentoilette?
In erster Linie sollten Eltern das pragmatisch handhaben, rät Isabelle Dulleck von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Denn wenn kleine Kinder müssen, muss es schnell gehen. Im Zweifel sollten Väter also diejenige Toilette wählen, die als erste erreichbar ist – „egal, welches Geschlecht“.
Sonst gilt aber: „Beim Toilettengang sollte das Geschlecht des Erwachsenen den Ausschlag geben“, rät Dulleck. Insofern wählt der Vater mit seiner Tochter besser die Herrentoilette, wenn er die Wahl hat. Denn im Damen-WC könnten sich Frauen durch den männlichen Gast gestört fühlen – denn das ist ja ein Intimbereich, den Männer respektieren sollten.
Dass sich das Kind auf dem Männerklo unwohl fühlt, sei weniger zu befürchten, erklärt Dulleck. Das Gefühl für das eigene Geschlecht sei meist erst später stärker ausgeprägt. Wenn die Tochter aber neugierig ist und etwa fragt, was ein Pissoir ist, sollte der Vater es ihr ruhig erklären. Und wenn die Tochter lieber auf die Frauentoilette will, wäre eine Idee, es allein hineingehen zu lassen und draußen zu warten.
Und was ist mit den anderen Gästen auf der Herrentoilette? Manche Eltern fürchten, dass die Tochter halb nackte fremde Männer am Pissoir sieht. Dulleck hält das für übertrieben: „Selbst wenn auf einer öffentlichen Toilette Männer am Pissoir stehen, sind diese ja nicht halbnackt.“Auch sei es ein Vorurteil, dass Männertoiletten weniger sauber seien als Frauen-WCs.