Und wehe, du kommst mir blöd!
Vom Duzen wildfremder Menschen hat sich Maxwell an dieser Stelle schon früher distanziert. Das mag bei Genossen üblich sein, sonst aber nur unter Schülern und Teenies. Und natürlich in der Sauna. Wäre ja auch schön blöd, sich zu siezen, während man nackig miteinander in der Hitze liegt und schmort. Obwohl, auch da gibt es Grenzen. Maxwell siezt auch ältere Herren, die schon seit Jahren mit ihm literweise Schweiß absondern. Des Respekts wegen.
Auf Werbung außerhalb der Heimatzeitung ist Maxwell nicht besonders scharf, es sei denn es sind Geschäfte, mit denen er eine Art Partnerschaft via Kundenkarte pflegt. Deshalb hat er es hingenommen, dass ein großes schwedisches Möbelhaus ihn permanent duzt. Aber dass jetzt sogar die heimische Geschäftswelt dazu übergeht, findet Maxwell schlichtweg eine Zumutung. Schon klar, dass damit eine emotionale Nähe erzeugt werden soll, die einen sozusagen zum Kauf moralisch verpflichtet, schließlich geht man ja anscheinend zu einem Freund und Kumpel. Aber das „Lieber Werner, heute haben wir für dich …“und das am Ende „Dein XXX“von jemandem, den man vielleicht gar nicht kennt, das geht gar nicht. Und Maxwell hat sich fest vorgenommen, das auch beim nächsten Besuch dieser Geschäfte klarzumachen, denn an den Produkten im Laden hat er nichts auszusetzen, sonst wäre er ja nicht Stammkunde. Und um im Jargon zu bleiben, richtet Maxwell schon jetzt eine freundliche Aufforderung an solche Geschäftsinhaber: „Und wehe, Du kommst mir blöd!“