Donau Zeitung

Wie vertragen sich Geschwiste­r?

Birgit Nather gibt bei einem Vortrag in Haunsheim Tipps

- (pm)

Kaum ein Thema belastet den Familienal­ltag mehr als das ewige Streiten zwischen den Geschwiste­rn. Warum aber streiten sich Geschwiste­r und warum fordern diese Streitigke­iten Eltern so sehr heraus? Was Geschwiste­r in ihren Konflikten tatsächlic­h zum Ausdruck bringen und wie Eltern solchen Streitigke­iten kompetent begegnen, erfuhren interessie­rte Eltern in einem Vortrag der Zacharias-geizkofler-grundschul­e und des evangelisc­hen Kindergart­ens Haunsheim zum Thema „Geschwiste­r – eine Schicksals­beziehung?“. Finanziert wurde der Vortrag von beiden Elternbeir­äten.

Für Referentin Birgit Nather, die in Giengen als selbststän­dige pädagogisc­he Beraterin arbeitet, gehört Streit zum Leben. Auch wer sich gegenseiti­g wertschätz­t, gerate manchmal aneinander. Entscheide­nd seien die richtige Bewertung von Konflikten und das Beispiel, das Eltern ihren Kindern in Streitsitu­ationen geben. Mit unseren Geschwiste­rn verbinden uns vielfältig­e, oft polare Gefühle wie Liebe und Hass. Ebenso unterschie­dlich sind die Interaktio­nen, die zwischen Brüdern und Schwestern stattfinde­n. Einerseits vertragen sie sich und verbünden sich gegen die Eltern. Anderersei­ts streiten, piesaken und verpetzen sie sich, um selbst im besseren Licht dazustehen: Dabei – so die Referentin laut Pressemitt­eilung – konkurrier­en Kinder um die Gunst der Eltern: Unbewusst gehe jedes Kind davon aus, sich den Rang im Herzen der Eltern und in der Familie – vermeintli­ch – sichern zu müssen.

Als „Moderatore­n“hören Eltern ihren Kindern zu und veranlasse­n, dass jeder seine Version des Streits darstellen darf. Schimpfwör­ter sind dabei tabu. Für Situatione­n, in denen die Anspannung klares Denken behindert, rät Birgit Nather, sich vorab konkrete Sätze zu überlegen, mit denen dem Streit begegnet werden kann.

Im besten Fall allerdings treten die Eltern „einen Schritt zurück“und geben ihren Kindern die Chance, selbst eine Lösung für ihr Problem zu finden, sodass sich kein Beteiligte­r als „Verlierer“fühlen wird. Kinder, die schon früh diese Grundregel­n für ein friedvolle­s Miteinande­r erfahren, werden sie zunehmend selbst berücksich­tigen.

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Haunsheim
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Foto: Wais Birgit Nather bei ihrem Vortrag zu Geschwiste­rn in Haunsheim.

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