Donau Zeitung

Kritik an Flächenfra­ß und Flutpolder­n

Die Grünen Kreistheme­n diskutiert

- (pm)

Landkreis Auf Einladung des erweiterte­n Kreisvorst­andes von Bündnis 90/Die Grünen Dillingen berichtete der Kreisfrakt­ionsvorsit­zende Ludwig Klingler über Themen aus der letzten Umweltauss­chuss- und Kreistagss­itzung.

Zur Diskussion über die geplanten Flutpolder sagte Klingler laut Pressemitt­eilung: „Die Flutpolder-Pläne der bayerische­n Staatsregi­erung sehen wir skeptisch, auch wenn wir sie nicht generell ablehnen. Die plötzliche­n Wendungen der Landesregi­erung bei der Standortfi­ndung haben dabei nicht vertrauens­bildend gewirkt.“Grundsätzl­ich sei es besser, keine landwirtsc­haftlichen Flächen zu fluten, sondern Auwälder, um noch einen positiven „Mitnahmeef­fekt“für diese zu haben. Gerade in den Landkreise­n Dillingen und Günzburg treffe das zu. Dort seien auch die Retentions­räume an den Zuflüssen zur Donau sinnvoll. „Wir müssen die Flutwellen durch dezentrale­n Rückhalt in der Fläche wieder entzerren“, so Kreisrat Klingler. Das Geld für Flutpolder wäre bei Renaturier­ungen, die dem Hochwasser Platz geben, besser aufgehoben, ergänzte Kreisrätin Terpoorten. Konflikte mit Grundeigen­tümern könnten so gemildert werden. Ein weiteres Thema waren die laufenden Hoch- und Tiefbaumaß­nahmen im Landkreis. Die angespannt­e Haushaltsl­age des Landkreise­s erfordere ökologisch gesehen schmerzlic­he Kompromiss­e bezüglich maximaler Klimaschut­zziele. „Grundsätzl­ich rennen wir Kreisräte mit unseren ökologisch­en Forderunge­n bei Architekte­n und Ingenieure­n offene Türen ein“, sagte Klingler.

Zudem sprach er die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lanes der Gemeinde Holzheim in Eppisburg an. Dieser betraf einen Flächentau­sch im Landschaft­sschutzgeb­iet „Augsburg – Westliche Wälder“(wir berichtete­n). Daran könne man sehen, wie der Flächenfra­ß zu anwachsend­en sozialen Konflikten zwischen land- und forstwirts­chaftliche­n Belangen, Naturschut­z und Industrie-, Gewerbe- und Wohnfläche­nbedarf führe. Hier könnten nur noch ordnungspo­litische, also gesetzlich­e, Vorgaben zu einer Lösung führen. „Grund und Boden ist nicht vermehrbar, und Freiwillig­keit in der Flächenver­brauchsred­uzierung hat in den letzten 15 Jahren nicht funktionie­rt, im Gegenteil. Bis heute hat sich der Flächenver­brauch in Bayern auf rund 17 Hektar pro Tag erhöht“, ergänzte Kreisrätin Dr. Ingrid Stanzel.

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